Fahrplan für KDE 5

Die Trennung der KDE Software Collection (KDE SC) in Plattform, Desktop (Workspaces) und Anwendungen wird weiter verstärkt: Lediglich Plattform und Workspaces machen sich auf den Weg zu KDE 5.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Die KDE-Entwickler haben ihre Planungen für den Übergang zur kommenden Version 5 des Linux-Desktops konkretisiert. Die Trennung der KDE Software Collection (KDE SC) in Plattform, Desktop und Anwendungen wird weiter verstärkt: Den mit KDE 5 anstehenden Umstieg auf Qt 5 vollziehen zunächst nur die technische Basis der KDE SC, die von KDE Platform in KDE Frameworks 5 umbenannt wurde, sowie die Desktop-Oberfläche Plasma Workspaces 2 (ehemals KDE Workspaces).

Die KDE-Anwendungen hingegen werden weiterhin die 4er-Serie fortsetzen; die Migration auf die KDE-5-Plattform ist noch in weiter Ferne. Noch dieses Jahr wollen die Entwickler Version 4.12, im nächsten Jahr dann Version 4.13 der KDE-Anwendungen veröffentlichen. Von der KDE-Plattform und den Workspaces sind hingegen keine neuen 4er-Releases mit neuen Features mehr geplant. Sie sollen allerdings in der aktuellen KDE-Version 4.11 für mindestens zwei Jahre mit Bugfixes versorgt werden, während sich die Entwickler auf die KDE Frameworks 5 und die Plasma Workspaces 2 konzentrieren.

Die KDE Frameworks 5 sollen modularer werden als die aktuelle KDE Platform 4. Durch die Modularisierung soll es leichter werden, einzelne Komponenten aus KDE Frameworks 5 unabhängig von KDE in Qt-5-Projekten zu nutzen. Geplant ist zudem ein stärkerer Einsatz von QML, einer Programiersprache zum Erstellen von Bedienoberflächen.

Mit dem Umstieg auf Qt 5 erfolgt die Grafikausgabe mit OpenGL statt über X11-Primitiven; das soll die Performance auf vielen Plattformen verbessern. Sowohl das X Window System als auch der neue Display-Server Wayland werden unterstützt. Eine erste Preview wollen die Entwickler Ende des Jahres veröffentlichen, das erste Release ist für die erste Hälfte 2014 geplant.

Die Plasma Workspaces 2 werden ebenfalls QML und das Qt User Interface Creation Kit (Qt Quick) nutzen, das um KDE-spezifische Komponenten (Plasma Quick) erweitert werden soll. Den Bruch der Quelltext-Kompatibilität, den der Umstieg auf Qt 5 mit sich bringt, wollen die KDE-Macher für einen weitgehenden Neuanfang nutzen und eine neue Workspaces-Architektur entwickeln. Dabei soll auch das Plasma-API aufgeräumt und umgebaut werden.

Ein Ziel der Entwicklung ist Konvergenz: Die verschiedenen Desktops für unterschiedliche Geräte (Desktop, Netbook, Touch-Geräte) sollen so weit integriert werden, dass man im laufenden Betrieb Oberfläche und Verhalten des Desktops ändern kann. Eine erste Vorabversion der Plasma Workspaces 2 soll im ersten Quartal des nächsten Jahres veröffentlicht werden. (odi)