Fehlgeleiteter russischer Raumfrachter reagiert nicht auf Funksignale

Ein Frachter mit frischem Essen sollte eigentlich zur Raumstation ISS fliegen. Nun aber hat er Probleme: Auf Funksignale aus der Flugleitzentrale in Moskau reagierte er bislang nicht. Der Defekt könnte auch Folgen für den nächsten Astronauten-Flug haben.

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Fehlgeleiteter russischer Raumfrachter reagiert nicht auf Funksignale

Ein Progress-Frachter (rechts) an der Internationalen Raumstation

(Bild: ISS)

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Von
  • dpa

Ein außer Kontrolle geratener russischer Raumfrachter hat auf zahlreiche Funksignale der Flugleitzentrale bei Moskau nicht reagiert. Der Transporter mit rund 2,4 Tonnen Nachschub für die Internationale Raumstation ISS bewege sich weiterhin auf einer falschen Umlaufbahn, sagte ein Mitarbeiter der Raumfahrtbehörde Roskosmos am Mittwoch der Agentur Tass. Das Bodenpersonal werde erneut versuchen, Kontakt mit der Progress M-27M aufzunehmen. "Falls keine Kurskorrektur gelingt, droht Anfang Mai ein Absturz und das Verglühen des Raumschiffs in der Atmosphäre", sagte er.

Ein namentlich nicht genannter Experte der Flugleitzentrale nannte die Panne "beunruhigend", da sie bei einer Sojus-Rakete aufgetreten sei, die auch für bemannte Flüge genutzt werde. Möglicherweise werde der für den 26. Mai geplante Start von drei Raumfahrern zur ISS verschoben, um den Fehlschlag erst genau zu analysieren, hieß es.

Die Sojus hatte am Dienstag nach dem Start vom Weltraumbahnhof Baikonur die vorgesehene Umlaufbahn deutlich verfehlt. Hauptgrund war vermutlich ein Defekt an der dritten Stufe. Roskosmos zufolge hat die Raumstation vorerst noch genug Lebensmittel und technisches Material an Bord. Auf dem Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde arbeiten derzeit sechs Besatzungsmitglieder. (mho)