Fenster auf dem iPad: Verwirrung um Stage-Manager-Support auf kleinstem Air

Laut Apple braucht die neue Multitasking-Funktion mit verschiebbaren Fenstern unbedingt "Virtual Memory Swap". Doch auf dem iPad Air für Einsteiger fehlt die.

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Apples Stage Manager in Aktion – auf dem iPad mit angeschlossenem Display.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.
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Die Kontroverse um Apples neue Fenster-Funktion auf dem iPad geht weiter. Softwareboss Craig Federighi hatte zuletzt behauptet, dass nur Tablets mit M1-Chip die von Apple benötigte Leistung für das Stage Manager genannte Feature hätten. Dabei erwähnte er explizit die neue Systemfunktion "Virtual Memory Swap" (VMS). Wie sich nun allerdings zeigt, steht VMS überhaupt nicht auf allen Stage-Manager-fähigen iPads zur Verfügung.

Virtual Memory Swap ist Teil von iPadOS 16 und soll vor allem für Profis nützlich sein. VMS erlaubt es, einzelnen Apps bis zu 16 GByte an RAM zuzuweisen. Dazu wird der im iPad vorhandene Flashspeicher mitbenutzt "für die anspruchsvollsten Apps". Apple betont, dass sich so der verfügbare RAM für alle Apps erweitern lässt. Federighis Aussagen zufolge wird VMS bei Stage Manager unter anderem dazu verwenden, einen schnellen Wechsel zwischen bis zu acht Apps zu erlauben.

Wie Apple allerdings im Kleingedruckten zu iPadOS 16 schreibt, funktioniert Virtual Memory Swap nur auf Geräten mit einem Minimum von 256 GByte Flash. Damit fiele das iPad Air 5 in der Einsteigerversion mit 64 GByte heraus. Doch genau das beherrscht das neue Fensterln, bei dem Fenster frei beweglich und in ihrer Größe verändert werden können, laut Apple. "Verfügbar auf iPad Air (fünfte Generation), iPad Pro mit 12,9 Zoll (fünfte Generation) und iPad Pro mit 11 Zoll (dritte Generation)", heißt es im Beipackzettel zu iPadOS 16 lapidar. All diese iPads haben den M1-Chip.

Wie nutzbar Stage Manager, das neben der Fenstersteuerung auch ein neuartiges Interface (mit alten Wurzeln) für den Wechsel zwischen Apps bietet, auf dem kleinsten Air 5 ist, bleibt abzuwarten. Unterstützt wird es jedoch trotz fehlendem VMS. Aufgefallen ist die Diskrepanz dem bekannten Entwickler und Leak-Experten Steve Troughton-Smith. "Merkwürdiger Informationshappen", kommentierte er auf Twitter.

Apple muss sich bei der Stage-Manager-Kontroverse den Vorwurf machen lassen, das Feature aus Marketinggründen nur auf aktuelle iPads mit M1-Chip zu holen. Dass neue Funktionen nur den aktuellen Geräten vorbehalten sind, ist für den Konzern keine Neuerung – und sie treibt natürlich auch Käufe. Federighi behauptet dagegen, man habe Stage Manager auf iPads ohne M1-Chip getestet und sei unzufrieden gewesen. "Es zeigte sich früh, dass wir die [Stage-Manager-]Erfahrung, die wir designen wollten, hier nicht abliefern können", sagte der Softwareboss in einem weiteren Interview. "Natürlich würden wir es lieben, eine solche neue Erfahrung auf jedes Gerät zu bringen, das wir können."

Interessanterweise scheint Apple selbst eine Möglichkeit zu haben, Stage Manager nachträglich auf nicht unterstützten iPads zu aktivieren: Im Code der Betaversion von iPadOS 16 soll sich hierfür ein Schalter befinden, wie 9to5Mac festgestellt hat. Dieser scheint aber nicht für Nutzer erreichbar – zumindest gelang das bislang nicht. Laut dem Bericht heißt es im Code, "Chamois" – so nennt Apple Stage Manager intern – könne auch für "Legacy Devices" freigeschaltet werden.

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(bsc)