Filetierung von Freenet wird konkreter

Die Freenet AG hat Gespräche mit United Internet und dem Mobilfunk-Serviceprovider Drillisch bezüglich einer "möglichen strategischen Partnerschaft" aufgenommen. Explizit wird die Übernahme des Mobilfunkgeschäfts durch Drillisch erwähnt.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Das Büdelsdorfer Telekommunikationsunternehmen Freenet hat einen Tag vor der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das dritte Quartal bekannt gegeben, dass man konkrete Gespräche mit United Internet (1&1, GMX, Web.de) und dem Mobilfunk-Serviceprovider Drillisch (Victorvox, simply) bezüglich einer "möglichen strategischen Partnerschaft" aufgenommen habe. Explizit wird in einer am heutigen Mittwoch veröffentlichten Ad-hoc-Meldung die Übernahme des Mobilfunkgeschäfts von Freenet durch Drillisch "als Teil einer möglichen Gesamttransaktion" erwähnt. Der Verkauf des Mobilfunkgeschäfts stehe jedoch unter dem Vorbehalt einer neuen Konzernzugehörigkeit der Freenet AG, heißt es weiter.

Drillisch und United Internet, die über die gemeinsame Tochter MSP bereits knapp 29 Prozent der Freenet AG kontrollieren, hatten zunächst ins Auge gefasst, das Unternehmen mit 5,24 Millionen Mobilfunk- und 1,22 Millionen DSL-Kunden (Stand: Juni 2007) unter dem Dach einer neu gegründeten Holding komplett zu übernehmen. Da dieser Plan Medienberichten zufolge jedoch an Finanzierungsfragen scheiterte, suchen die Unternehmen nun einen Weg, einzelne Geschäftsfelder von Freenet zu erwerben. Während Drillisch am Handygeschäft interessiert ist, passt United Internet das DSL-Geschäft von Freenet am besten ins Portfolio.

Freenet, das im Frühjahr durch den Zusammenschluss der Vorläufergesellschaften freenet.de und mobilcom entstanden war, will der Filetierung offenbar nur dann zustimmen, wenn sicher gestellt ist, dass United Internet tatsächlich das deutlich kleinere DSL-Geschäft übernimmt. Analysten rechnen damit, dass Freenet für das abgelaufene dritte Quartal zwar weniger Umsatz (475 Millionen Euro), dafür aber mehr Gewinn (45 Millionen Euro) ausweisen wird. Bei den DSL-Kunden erwarten die Analysten im Durchschnitt einen Zuwachs von 63.000 neuen Nutzern und im Handy-Geschäft 41.000 Neukunden. (pmz)