Financial Times bald mit Bezahl-Inhalten auf Website

Die Financial Times (FT) wird auf ihrer Hompepage bald Bezahl-Dienste anbieten.

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Von
  • Torge Löding

Die Financial Times (FT) wird auf ihrer Hompepage in den nächsten Monaten neue Dienste anbieten, die bezahlt werden müssen. Der deutsche Ableger FTD, ein Gemeinschaftsunternehmen des FT-Verlages Pearson und Gruner + Jahr, folgt dieser Strategie. "Wir werden unser kostenloses Angebot erhalten, aber um einige kostenpflichtige Mehrwertdienste ergänzen", sagte eine Sprecherin gegenüber heise online. Zum einen können Internet-Nutzer bald gegen eine Gebühr auf Angebote zurückgreifen, die bislang Zeitungsabonnenten vorbehalten waren. Dabei handelt es sich um einen Newsletter, den SMS-Infodienst und das Zeitungsarchiv. Der Ausdruck einer FTD-Ausgabe im PDF-Format soll ca. einen Euro kosten, ein einzelner Artikel, der per Suchfunktion gefunden wurde, 50 Cent.

Sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland schätzen die FT-Macher die Möglichkeiten für Einnahmen aus dem Geschäft mit dem Online-Nutzer vorsichtig ein. "Schon jetzt arbeitet unser Online-Bereich Kosten deckend. Interessanter als das Geschäft mit einzelnen Kunden ist für uns der B-to-B-Bereich. Die Content Syndication zum Beispiel", so die Sprecherin.

Was man sich im Haus Pearson/G+J unter Mehrwertdiensten vorstellt, ist in Ansätzen schon heute sichtbar: Bereits seit Dezember 2001 bietet die FTD einen kostenpflichtigen SMS-Audio-Dienst. Drei Radioredakteure machen aus Top-Wirtschaftsmeldungen kurze Hör-Beiträge. Für 1,83 Euro pro Minute kann sich der geneigte FT-Fan das dann über eine 0190-Nummer anhören. Im Februar startete auf der Homepage der Wirtschaftszeitung zudem ein kostenpflichtiger Gehalts-Check.

"Bezahlten Inhalten im Internet gehört die Zukunft. Spiegel und Stern haben den Anfang gemacht. Jetzt zeigt die FT ihr eigenes Konzept", so die Sprecherin. Seit Mitte Februar kostet die Lektüre der Spiegel-Titelgeschichte im Internet eine Gebühr.

Als erfolgreiches Beispiel dafür gilt das US-Magazin Wallstreet Journal Online. Mehr als die Hälfte seines Umsatzes bestreitet das Magazin aus Nutzergebühren. (tol)