Flugauto: Terrafugia erhält Flugerlaubnis für Designstudien

Das Flugauto TF-X von Terrafugia soll in etwa acht bis zwölf Jahren in die Serienproduktion gehen. Damit das gelingt, müssen zahlreiche Tests absolviert werden. Die amerikanische Luftfahrtbehörde hat nun eine Genehmigung für TF-X-Modelle erteilt.

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Flugauto: Terrafugia erhält Flugerlaubnis für Designstudien

Der TF-X soll ein Viersitzer werden.

(Bild: Terrafugia)

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Die Entwickler des Flugautos Terrafugia TF-X wollen in den nächsten Monaten Testflüge mit kleineren Modellen ihres Flugautos absolvieren. Die US-Luftfahrtbehörde (FAA) hatte dem Unternehmen hierfür Anfang des Monats eine Genehmigung erteilt. Wie ein Unternehmenssprecher gegenüber dem R&D-Magazine erklärte, sei man derzeit noch dabei, die Modelle für die Tests zu entwickeln.

Terrafugias "TR-X" und "Transition" (9 Bilder)

Der TF-X soll bis zu 320 Kilometer pro Stunde schnell sein.
(Bild: Terrafugia)

Allerdings kann das Unternehmen nicht beliebig große Test-Modelle bauen. Die FAA habe Flugobjekte genehmigt, die etwa ein Zehntel der Größe des Flugautos TF-X haben. Sie seien nicht länger als 60 Zentimeter und dürften nicht schwerer als 25 Kilogramm sein. Auch dürfen die Modelle kaum mehr als 120 Meter hoch fliegen und eine Geschwindigkeit von etwa 150 Kilometer pro Stunde erreichen. Anhand der kleinen unbemannten Modelle sollen Design- und Flugstudien durchgeführt werden. Bewähren sich die Modelle, will Terrafugia einen originalgroßen Prototypen bauen.

Dass Terrafugia eine über Monate dauerende Genehmigung zu Testzwecken erhalten hat, ist außergewöhnlich. Denn andere Unternehmen scheiterten in den letzten Jahren mit ähnlichen Vorhaben in den USA. So testet etwa Amazon Lieferdienst-Drohnen vornehmlich in Australien und nicht den USA, weil dem Unternehmen nur einige wenige Testflüge durch die FAA erlaubt wurden.

Zudem versucht die FAA seit Monaten neue Regularien für das Fliegen kleiner unbemannter Flugobjekte zu entwickeln. Seit dem 21. Dezember gibt es nun eine Richtlinie für zivile Drohnen und kleinere unbemannte Flugobjekte wie Modellflugzeuge (UAS). Hobbypiloten müssen deshalb seit diesem Montag ihre UAS bei der FAA registrieren. Vergleichbare Richtlinien für kommerzielle UAS gibt es allerdings noch nicht. Die Registrierung von gewerblich genutzten Drohnen soll aber ab Frühjahr 2016 möglich sein. Bis dahin dürften sich auch die Richtlinien zu den Flügen von kommerziellen UAS konkretisieren.

Das TF-X Flugauto wurde erstmals 2013 vorgestellt. Es ist ein viersitziges Flugauto mit Hybrid-Antrieb. Beim TF-X sollen mit schwenkbaren Propellern Senkrechtstarts möglich sein. Das Unternehmen hofft, in etwa acht bis zwölf Jahren mit der Serienproduktion beginnen zu können. Der TF-X dürfte dann so viel wie ein Auto der oberen Luxusklasse kosten. Das Elektroauto soll eine Geschwindigkeit von etwa 320 Kilometer pro Stunde erreichen können und eine Reichweite von etwa 800 Kilometer schaffen.

Seit 2006 werkelt die von ehemaligen MIT-Studenten gegründete Firma Terrafugia an ihren Flugfahrzeugen. 2009 machte der erste Prototyp des "Transition" seinen ersten erfolgreichen Testflug. 2011 erhielt das Gefährt die Flug- und Fahrerlaubnis der US-amerikanischen Behörden. Frei übersetzt bedeutet Terrafugia "entfliehe der Erde". (kbe)