Formelle Beschwerde wegen Intels ID-Nummern

Eine Bürgerrechtsgruppe in den USA will am morgigen Freitag, 26.

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Von
  • Christian Persson

Eine Bürgerrechtsgruppe in den USA will am morgigen Freitag, 26. Februar, bei der US-Handelsaufsicht Federal Trade Commission (FTC) eine formelle Beschwerde gegen Intel einreichen. Wie verschiedene Nachrichtenquellen im WWW berichten, wirft das Zentrum für Demokratie und Technik in Washington dem Prozessorhersteller vor, die sogenannte Sicherheits-Architektur der Pentium-III-Prozessoren repräsentiere "unfaire und irreführende Handelspraktiken".

Während Intel die Technik als Mittel zum Schutz gegen Betrug im E-Commerce anpreist, stößt insbesondere die individuelle Seriennummer der Pentium-III-Chips auf starken Protest von Datenschützern. Sie befürchten, daß die Numerierung dazu mißbraucht werden wird, im Internet Personenprofile zu erstellen. Die am Dienstag von c't veröffentlichten Nachricht, daß die Seriennummer mit den von Intel nachgeschobenen Mitteln nicht zuverlässig abgeschaltet werden kann, hat in den US-Medien hohe Aufmerksamkeit gefunden und die Diskussion noch weiter angeheizt. IBM kündigte daraufhin an, das Lesen der Seriennummer in allen PCs grundsätzlich auf BIOS-Ebene zu sperren.

Datenschutz-Institutionen wie EPIC und Junkbusters versuchen, einen Boykott des Pentium III zu organisieren. Sie haben auch die FTC aufgerufen, gegen Intels Seriennummern-Pläne einzuschreiten. Deren Chairmann Robert Pitofsky erklärte daraufhin, er halte die FTC in dieser Sache für nicht zuständig. Doch nach der formellen Beschwerde dürfte die Kommission nicht mehr umhin kommen, sich offiziell mit der Sache zu beschäftigen. (cp)