Fotografen klagen gegen Googles Bücherdigitalisierung

Nachdem das Gericht nicht zugelassen hatte, dass sie sich an dem Verfahren der Autoren und Verleger gegen Googles Buchprojekt beteiligen, haben US-amerikanische Fotografen-Verbände nun ihre eigene Klage eingereicht.

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US-amerikanische Fotografen werfen Google vor, durch illegales Scannen von Büchern, in denen ihre Werke enthalten sind, das Copyright verletzt zu haben. Da das Gericht es ihnen nicht gestattet habe, der Klage der US-amerikanischen Autoren und Verleger beizutreten, haben sie nun beim US-Bundesbezirksgericht im Southern District of New York einen eigenen Antrag auf ein Sammelklageverfahren eingereicht, heißt es in einer Mitteilung der American Society of Media Photographers (ASMP).

Die Klage der ASMP wird unterstützt von der Graphic Artists Guild, der Picture Archive Council of America und der North American Nature Photography Association. Dazu kommen einzelne Fotografen und Illustratoren. Die Klage richte sich aber nicht nur gegen Googles Buchdigitalisierung, sondern auch andere, angeblich von Google begangene, nicht näher bezeichnete "systematische Verletzungen" von Copyrights. Die Kläger verlangen für das "massive und organisierte Kopieren" sowie die öffentliche Darstellung ihrer Bilder eine angemessene finanzielle Entschädigung.

Im Verfahren um das "Google Book Settlement", das die Authors Guild und die Association of American Publishers 2005 gegen den Internetdienstleister angestrengt hatten, fand Mitte Februar eine Anhörung statt, nach der der zuständige Richter Denny Chin vom gleichen New Yorker Gericht die Entscheidung vertagte. Ursprünglich hatte Google Bücher aus der ganzen Welt ohne besondere Absprache mit den Verlagen und Autoren digitalisieren wollen. Nach breitem Protest revidierte der Konzern im Herbst seine Pläne: Nun geht es nur noch um Bücher aus den USA, Großbritannien, Kanada und Australien, und den Verlagen sollte zudem eine gewisse Entschädigung gezahlt werden. Umstritten ist der Plan noch immer, und auch das amerikanische Justizministerium hat Bedenken, dass das Urheberrecht verletzt wird. (anw)