Fotojournalistin in Zentralafrika getötet

Eine junge Französin stirbt bei einem Einsatz als Kriegsreporterin in der Zentralafrikanischen Republik. Die Fotografin geriet vermutlich in ein Feuergefecht. Französische Soldaten entdeckten ihre Leiche zufällig.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Eine junge französische Fotojournalistin ist Opfer des Bürgerkriegs in der Zentralafrikanischen Republik geworden. Die 26-jährige Camille Lepage geriet nach jüngsten Erkenntnissen bereits am Wochenende in einen Schusswechsel zwischen muslimischen Rebellen und christlichen Milizen.

Mehr Infos

Nachruf

FAZ-Afrika-Korrespondent Thomas Scheen kannte Camille Lepage und hat einen lesenswerten Nachruf geschrieben.

Soldaten der französischen Friedenstruppe entdeckten ihre Leiche bei einer Fahrzeugkontrolle. Kämpfer der christlichen Milizen (Anti-Balaka) hatten sie offensichtlich mitgenommen. Die junge Frau soll keine schusssichere Weste getragen haben.

Die 26-jährige Fotojournalistin Camille Lepage wurde bei einem Schußwechsel in Zentralafrika getötet.

(Bild: dpa)

Lepage hatte Fotos aus dem bitterarmen Land unter anderem an die französische Tageszeitung Libération verkauft, ihre Bilder erschienen aber auch in ausländischen Medien wie der New York Times oder dem Guardian. Der Spiegel hatte Ende 2013 ein Bild von Lepage aus dem Südsudan gedruckt. Dorthin hatte sie zuletzt ihren Lebensmittelpunkt verlegt.

Die Abgeordneten der französischen Nationalversammlung gedachten der 26-Jährigen am Mittwoch mit einer Schweigeminute. Präsident François Hollande hatte bereits am Dienstagabend eine sofortige Aufklärung des "Mordes" gefordert und die Entsendung von Ermittlern an den Tatort nahe der Stadt Bouar angekündigt.

Die frühere Kolonialmacht Frankreich ist derzeit mit rund 2000 Soldaten in der Zentralafrikanischen Republik präsent. Hintergrund des Einsatzes sind die Kämpfe zwischen den muslimischen Rebellen und christlichen Milizen. (keh)