Freenet gibt Läden an O2 ab

Die deutsche Telefonica-Tochtergesellschaft will ihr Vertriebsnetz hierzulande ausbauen und übernimmt zu diesem Zweck 80 Filialen der Freenet AG.

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Von
  • Matthias Parbel

Die deutsche Telefónica-Tochtergesellschaft will ihr Vertriebsnetz hierzulande ausbauen und übernimmt zu diesem Zweck 80 Filialen der Freenet AG, wie die beiden Unternehmen am Rande des Mobile World Congress (MWC) in Barcelona bekannt gaben. Die Zahl der O2-Shops steigt damit auf aktuell 725. Die Pläne von Telefónica O2 Germany sehen jedoch vor, deutschlandweit mittelfristig über 1.100 Filialen zu betreiben.

Die neu hinzugekommenen Shops liegen nach Einschätzung von CEO Jaime Smith überwiegend in "guter Lage mittelgroßer Städte", wo der Telekommunikationsanbieter bisher nicht ausreichend stark präsent gewesen sei. Nach dem endgültigen Abschluss der Übernahme sollen die ehemaligen Freenet-Filialen in o2 Shops und o2 Partnershops umgewandelt werden. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen rund 150 neue Läden eröffnet – darunter auch der sogenannte Flagship-Store in Berlin.

Trotz der Expansion und wachsender Kundenzahlen konnte Telefónica O2 Germany zuletzt kein nennenswertes Umsatzplus erzielen. Am gegenwärtigen Kurs will Smith aber festhalten. Bis zum Jahresende soll nicht nur die Zahl der Shops weiter deutlich ausgebaut, sondern auch vollständige Netzabdeckung in Deutschland erreicht werden.

Freenet hingegen konzentriert sich nach der Übernahme von Debitel auf die "Harmonisierung der Shoparchitektur". Der Konzern verzeichnete zuletzt zwar einen deutlichen Umsatzsprung, musste gleichzeitig aber deutliche Einbußen beim Gewinn hinnehmen. Während Debitel weiterhin exklusiv über Media-Saturn vertreiben kann, trennt sich Freenet im Zuge der vergangenen November angekündigten Restrukturierungsmaßnahmen nun von ausgewählten Standorten – primär dort, wo sich Überlappungen mit dem Debitel-Vertriebsnetz ergeben. "Dadurch ist der Verkauf an O2 für beide Unternehmen strategisch sinnvoll", betont Joachim Preisig, Vorstand Operations & Integration der Freenet AG. Den Umsatzrückgang im Mobilfunkgeschäft will der Anbieter vor allem durch den steigenden Datenverkehr für das mobile Internet aber auch durch höhere Werbeumsätze wettmachen. (map)