Freenet verliert Kunden und baut Schulden ab

Trotz verbessertem Ergebnis im Kerngeschäft und weiter abgebautem Schuldenberg konnte der Mobilfunkanbieter aus Büdelsdorf die Erwartungen der Börsianer nicht ganz erfüllen. Dennoch will Freenet mit der Auszahlung der angekündigten Dividende beginnen.

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Der Mobilfunkanbieter Freenet hat im ersten Quartal (PDF-Datei) seines Geschäftsjahres trotz Umsatzrückgang und Kundenschwund sein Ergebnis im Kerngeschäft steigern können, blieb bei Umsatz und operativem Ergebnis aber hinter den Erwartungen zurück. Der Gesamtumsatz ging von 888 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 806 Millionen Euro zurück, teilte Freenet am Dienstag mit. Unterm Strich verdiente Freenet auch dank eines besseren Zinsergebnisses knapp 21 Millionen Euro, nachdem im ersten Quartal 2009 nur ein schmaler Gewinn von 600.000 Euro hängen geblieben war.

Das Büdelsdorfer Unternehmen konnte das um Einmaleffekte bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mit 78 Millionen Euro nach 80 Millionen im Vorjahr nahezu stabil halten. Im Kerngeschäft mit Mobilfunkdiensten stieg das Ebitda den Unternehmensangaben zufolge von 71,6 Millionen Euro im Vorjahr um sechs Prozent auf über 76 Millionen Euro. Die Vergleichswerte aus dem Vorjahresquartal sind um nicht fortgeführte Geschäftsbereiche (unter anderem der Verkauf der Hosting-Tochter Strato) bereinigt.

"Hier zeigen sich einmal mehr die positiven Effekte der Restrukturierungsmaßnahmen im Konzern, die wir seit der debitel-Akquisition konsequent durchführen", erklärte Vorstandschef Christoph Vilanek laut Mitteilung. Der Freenet-Chef setzt verstärkt auf margenstarke Vertragskunden, die der Profitabilität des Unternehmens zugute kommen sollen. Dabei sinkt die Kundenzahl von 18,5 Millionen im Vorjahresquartal über 17,6 Millionen im Schlussquartal 2009 auf nunmehr knapp 17,2 Millionen. Freenet nennt das "Bereinigung" des Kundenportfolios.

Gleichzeitig hat Freenet seinen Schuldenberg weiter um gut 89 Millionen Euro abbauen können. Nachdem im ersten Quartal des vergangenen Jahres noch Schulden von über 1,2 Milliarden Euro auf dem Unternehmen lasteten, konnte Freenet die Verbindlichkeiten von knapp 790 Millionen Euro im Schlussabschnitt 2009 auf 700 Millionen Euro reduzieren. Vilanek bezeichnet das Verschuldungsniveau als "komfortabel" und erklärte, das Unternehmen könne nun mit der Auszahlung der zur Jahresbilanz 2009 angekündigten Dividende beginnen. (vbr)