Freitag: Google und Twitter haften nicht für User, Indien will UKW in Handys

Keine Haftung für User-Content + UKW-Pflicht für Handys in Indien + DHL gegen praktische Direktlinks + Google Bard gegen ChatGPT + Stellantis droht wegen Brexit

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Mann hält Handy unter Funkturm; Freitag: Terror-Content, UKW-Handys, DHL-Neuzustellungen, Bard-Schnelligkeit & Brexit-Folgen

(Bild: foto500/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Vor dem obersten Gerichtshof der USA haben die Großunternehmen der Internetbranche einen Sieg gelandet. Laut jüngster Entscheidung haben Google und Twitter Terrorismus nicht aktiv unterstützt, auch wenn fragliche Beiträge nicht gelöscht wurden. Derweil möchte das bevölkerungsreichste Land der Welt keine Mobiltelefone ohne UKW-Radio mehr im Handel sehen. Die Hersteller sollen dazu entsprechend verpflichtet werden. In den USA kämpfen die Parteien hingegen um Mittelwelle in Autos, denn solche Radioempfänger werden immer seltener. In Deutschland wurde eine Website mit hilfreichen Direktlinks auf DHL-Formulare aufgesetzt. Dem Paketunternehmen gefällt dieser Service aber offenbar nicht und hat solche direkten Verweise auf Unterseiten unterbunden – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die großen Internetplattformen können vorerst aufatmen. Das oberste Gericht der USA hat eine wichtige Regel, die Online-Dienste vor Haftung für Beiträge von Nutzern schützt, unangetastet gelassen. Die Richter wiesen in zwei Fällen Kläger ab, die Twitter und Google für die Verbreitung terroristischer Inhalte zur Verantwortung ziehen wollten. Das stärkt den als "Section 230" bekannten Schutzschirm vor Klagen, unter dem sich die großen Online-Plattformen wie die sozialen Netzwerke entwickeln konnten: Höchstes US-Gericht spricht Google und Twitter der Haftung für User-Content frei.

Alle Handys, ob Smartphone oder nicht, sollen zukünftig auch UKW-Radio empfangen können. Das verlangt ein indisches Ministerium. Es beklagt, dass es in den letzten "vier bis fünf Jahren einen drastischen Rückgang von Mobiltelefonen mit UKW-Empfänger" gegeben habe. Das beeinträchtige "nicht nur die Möglichkeit Armer, gebührenfreies UKW-Radio zu empfangen, sondern auch die Verbreitung von Informationen durch die Regierung bei Notfällen, Katastrophen oder Unruhen." Speziell der Umstand, dass UKW-Empfang bei vielen Handys technisch möglich, aber nicht aktiviert ist, scheint die Behörde zu wurmen: Indien verlangt UKW-Radios in allen Handys.

Wer ein DHL-Paket nicht entgegennimmt, muss es in der Regel selbst von einer Filiale oder einer Packstation abholen [-–] oder eine Neuzustellung beantragen. Diese eher wenig bekannte Option gibt es zwar nicht bei allen Sendungsarten, aber dafür funktioniert sie über ein simples Web-Formular, das allerdings etwas schwer zu finden ist bei DHL. Damit die Formulare für die praktische Neuzustellung leichter zu finden sind, hat der Verein Digitalcourage eine Website aufgesetzt, bei der direkt auf die Formulare verlinkt wurde. Doch dann hat DHL die URL gewechselt und selbst korrekte Direktlinks werden zu einer allgemeinen Hilfeseite weitergeleitet: DHL will keine praktischen Links für Neuzustellungen.

Obwohl Google viel in künstliche Intelligenz (KI) investiert, musste sich das Unternehmen in den letzten Monaten von OpenAI und Microsoft ganz schön viel Butter vom Brot nehmen lassen. Mit dem Chatbot Bard will Google nun im KI-Rennen mitmischen. Mit Bard will Google endlich zeigen, dass der Suchmaschinenriese auch Chatbot kann. c't 3003 hat den KI-Assistenten ausprobiert und Bard mit ChatGPT und Bing verglichen. Dabei zeigte sich Googles Chatbot viel schneller als ChatGPT: Google Bard ausprobiert.

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Stellantis fordert von der britischen Regierung eine Nachverhandlung des Brexit-Handelsvertrags mit der Europäischen Union. Andernfalls müsse das Vauxhall-Werk in Ellesmere Port geschlossen werden, warnte der Autokonzern, zu dem unter anderem Marken wie Peugeot und Opel gehören. Ursache sind bevorstehende Änderungen bei den sogenannten Ursprungsregeln: Ab dem kommenden Jahr müssen mindestens 45 Prozent des Wertes eines Elektroautos aus dem Vereinigten Königreich oder der Europäischen Union stammen, damit die Fahrzeuge weiterhin zollfrei in die EU exportiert werden können: Stellantis droht wegen Brexit-Regeln mit Werksschließung in Großbritannien.

Auch noch wichtig:

(fds)