Freitag: Nordkoreas Krypto-Diebe entraubt, neuer Stablecoin umgehend instabil

Beschlagnahme von Krypto-Millionen + Platypus nur 10 Tage stabil + Ex-Wirecard-Chef dementiert Geständnis + Wechsel an Youtube-Spitze + Twitters Datenherausgabe

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Nordkoreas Flagge, darüber eingeblendet Münzen mit Kryptowährungslogos. Text: FREITAG Krypto-Diebesgut, Platypus-Absturz, Wirecard-Geständnis, Youtube-Abschied & Twitter-Daten

(Bild: mk1one/Jiri Flogel/Shutterstock.com/heise online)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Nachdem einem Blockchainspiel letztes Jahr Kryptowährung in dreistelliger Millionenhöhe gestohlen wurde, haben norwegische Entwickler einen kleinen Teil der Gesamtbeute jetzt wiedererlangt. Die ungenannten Täter sollen das nordkoreanische Atomwaffenprogramm mitfinanziert haben. Kryptowährungen sind bekanntlich volatil, aber Platypus USD sollte immer einen US-Dollar wert sein. Am 10. Tag kam allerdings ein Dieb, der einen Fehler des Verfahrens fand. Die "Stablecoin" stürzte umgehend ab und ist nun weniger als die Hälfte wert. Wenig wert ist laut Ex-Wirecard-CEO Markus auch das offiziell per Niederschrift festgehaltene Geständnis, in dem er Manipulation zugegeben hat. Denn das stimme so nicht, sagt der Österreicher jetzt vor Gericht – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Norwegische Ermittlungsbehörden haben 5,5 Millionen Euro an gestohlener Kryptowährung beschlagnahmt, die von nordkoreanischen Hackern Anfang 2022 erbeutet worden sein sollen. Bei dem damaligen Hack gegen das Blockchainspiel Axie Infinity wurden über 550 Millionen Euro gestohlen. Der jetzt zurückgeholte Teil der Beute ist damit nur ein kleiner Erfolg im Kampf gegen Cyberkriminelle. Das FBI hat den Axie-Infinity-Hack der Hackergruppe Lazarus zugeschrieben, die vom nordkoreanischen Regime unterstützt wird und die Beute für staatliche Zwecke nutzt: Norwegen beschlagnahmt Millionen gestohlener Kryptowährung aus Blockchain-Spiel.

Die damals gestohlene Kryptowährung ist heute weniger wert, aber bei Stablecoins wie Platypus USD sollte das anders sein. Diese virtuellen Münzen basieren auf dem dezentralen Finanzprotokoll Platypus Finance. Jede einzelne Einheit soll immer in einen US-Dollar getauscht werden können, was durch entsprechende Sicherheiten gewährleistet werden soll. Gehalten hat das Versprechen aber nicht einmal zehn Tage. Denn am Donnerstag hat ein Angreifer einen erstaunlichen Fehler in dem zugrundeliegenden Smart Contract ausgenutzt. Dahin ist das Vertrauen der Krypto-Spekulanten in die neue Kryptowährung: Neue Stablecoin hielt zehn Tage.

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Markus Braun hat am Donnerstag erneut vor dem Landgericht München ausgesagt. Der ehemalige Wirecard-Chef ist des bandenmäßigen Bankenbetrugs angeklagt. Die strafrechtlichen Vorwürfe weist er von sich. Er gibt zu, dass es bei dem Zahlungsdienstleister kriminell zugegangen sei, er selbst habe davon aber nichts gewusst. Der Richter verwies auf Vernehmungsprotokolle, nach denen Braun zugegeben hat, den Börsenkurs Wirecards manipuliert zu haben, indem er 2020 eine irreführende Ad-hoc-Mitteilung veröffentlichen ließ. Dieser Teil des Protokolls stimme nicht, antwortete Braun: Dokument mit Wirecard-Geständnis ist falsch.

Youtube-Chefin Susan Wojcicki tritt zurück. Ihr Nachfolger kommt aus dem eigenen Managementteam. Neal Mohan war bisher Chief Product Officer bei Youtube und ist, wie Wojcicki selbst, ein Google-Veteran. Wojcicki wird sich um eine geordnete Übergabe kümmern und erhält für die Zeit danach einen Beratervertrag mit Google und dessen Holding Alphabet. Seit April 1999 ist die Frau offiziell im Google-Konzern tätig, nachdem die beiden Google-Gründer zunächst ihre Garage gemietet hatten. Ihr Nachfolger ist 2008 durch die von Wojcicki orchestrierte Doubleclick-Übernahme zum Google-Konzern gestoßen: Youtube-CEO Susan Wojcicki verlässt Google.

Dem französischen Politiker Jean-Philippe Tanguy wurde 2019 das Handy gestohlen. Die enthaltenen persönlichen Daten wurden auf Twitter veröffentlicht. Nach einem Rechtsstreit musste Twitter dem Opfer jetzt Daten über die beteiligten Twitterati herausgeben, samt E-Mail-Adressen und Telefonnummern – nicht nur jenes Kontos, das die privaten Unterhaltungen und Bilder veröffentlicht hat, sondern auch aller Konten, die die Tweets weiterverbreitet oder bloß geliked haben.

Auch noch wichtig:

(fds)