Führungsgremium von Open Solaris droht mit Auflösung [Update]

Das Open Solaris Governing Board fordert Oracle ultimativ auf, Kontaktpersonen für die Entwicklergemeinde zu benennen. Andernfalls will es sich auflösen.

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Von
  • Christian Kirsch

Das Open Solaris Governing Board (OGB) hat beschlossen, Oracle ein Ultimatum zu stellen. Das Unternehmen solle bis 16. August eine Kontaktperson benennen, die Entscheidungen zu Open Solaris treffen könne. Andernfalls werde man Oracle die weitere Lenkung der Open-Solaris-Geschicke überlassen.

Voraussetzung dazu ist nach der "Open Solaris Constitution", dass das Governing Board weniger als drei Mitglieder hat, sich also de-facto auflöst. Bereits im Februar waren Spannungen zwischen Oracle und der Open-Solaris-Gemeinde öffentlich geworden, da das Unternehmen alle Versuche zur Kontaktaufnahme ignoriert hatte. Auch die Wahl des OGB Anfang April änderte daran nichts: Es kam zu keiner Kommunikation mit einem Vertreter, der verbindliche Informationen zur Zukunft von Open Solaris hätte geben können.

[Update]:
Jeb Dabsteel, Senior Vice President und Chief Customer Officer, hatte seine Teilnahme am gestrigen OGB-Treffen zwar zugesagt, war dann jedoch ohne Angabe von Gründen nicht aufgetaucht. Jörg Schilling, stellvertretender OGB-Vorsitzender, meinte gegenüber heise online: "Leider ist die aktuelle OGB-Verfassung nicht stark genug um auf eine andere Weise als durch die Androhung des kollektiven Rücktritts auf eine Verweigerung zur Zusammenarbeit zu reagieren."

Simon Phipps, jahrelang Suns Open-Source-"Evangelist", stellte fest, dass es nichts mit einer gemeinsamen Arbeit von Oracle und der Open-Solaris-Gemeinde werde. Seiner Meinung nach sei die Community in ihrer aktuellen Form nicht mehr nützlich. (ck)