Fujitsu Technology Solutions sieht Chancen im Infrastrukturgeschäft
In Zeiten der Wirtschaftskrise besinnt sich der IT-Hersteller auf seine Kompetenzen in Sachen Hardware, während aktuelle Marktanalysen hierzulande eine Wiederbelebung des Infrastrukturgeschäfts in Aussicht stellen.
(Bild: Fujitsu/Techconsult)
Die Wirtschaftskrise ist auch in der IT-Branche nicht weg zu diskutieren. Auch wenn Schwergewichte wie IBM oder Intel zuletzt wieder mit besseren Zahlen aufwarten konnten und Vertreter aus Politik und Wirtschaft hierzulande erste Anzeichen für einen Aufschwung ausgemacht haben wollen, bleibt der Ausblick weiterhin unklar. Da macht auch das jüngste Stimmungsbarometer der mittelständischen Wirtschaft in Deutschland keine Ausnahme: Der von Techconsult und Fujitsu Technology Solutions regelmäßig erhobene IT-Mittelstandsindex lässt für den Monat Juni 2009 allenfalls das Resümee zu, dass sich die wirtschaftliche Lage stabilisiert.
Der IT-Mittelstandsindex wird als Gemeinschaftsprojekt von Fujitsu Technology Solutions und Techconsult erstellt. Vom ähnlich gelagerten Geschäftsklimaindex des ifo Instituts grenzt er sich durch eine abweichende Methodik und Auswahl der befragten Unternehmen ab. Der IT-Mittelstandsindex berücksichtigt aus zahlreichen Branchen ausschließlich mittelständische Unternehmen. Deren aktuelle Geschäftssituation sowie die Erwartungen an die künftigen Entwicklungen werde jeweils separat im Vergleich zum Vormonat erfasst und ausgewiesen.
Nach einem "Zwischenhoch" im März konnte der Negativtrend aus den beiden Folgemonaten gestoppt werden, die befragten Unternehmen erzielten wieder höhere Umsätze – der Index kletterte um zwei auf 98 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahr erscheint diese Entwicklung jedoch geradezu unbedeutend, denn insgesamt bewegt sich der Index nach wie vor rund 25 Punkte unter dem Niveau von 2008. Kaum besser erscheint die Lage beim Blick auf einzelne Bereiche wie das IT-Dienstleistungs- oder Hardware-Geschäft. Während die Nachfrage nach Services weiter zurückgeht – der Index sank um fünf auf 93 Punkte – deutet sich im Hardware-Markt ein Hoffnungsschimmer an.
(Bild: Fujitsu/Techconsult)
Der Index in diesem Segment liegt als einziger noch im positiven Bereich oberhalb der 100 Punkte-Marke. Die Investitionsneigung der befragten Unternehmen hat sich zudem auf 107 Punkte leicht verbessert, was die Techconsult-Experten zu der Prognose veranlasst, der Markt werde in den nächsten Monaten an Dynamik gewinnen. Matthias Schindler, General Manager Corporate & Midmarket Business Germany bei Fujitsu TS, gibt unterdessen die Marschrichtung für den IT-Hersteller und seine Fachhandelspartner vor: "Für uns als IT-Infrastrukturanbieter lautet das Gebot der Stunde, unsere Kunden bestmöglich dabei zu unterstützen, ihre Hardware-Investitionen gemäß ihren Geschäftsanforderungen voll auszuschöpfen."
Galt in den vergangenen Jahren allein unter dem Blickwinkel der realisierbaren Marge das Servicegeschäft als viel versprechend und geradezu unverzichtbar, sollen sich Fujitsu-Reseller nun also erst einmal – zumindest vorläufig – wieder auf die Hardware konzentrieren. Dabei hatte der Hersteller zuletzt gerade im Zuge seiner Neuaufstellung mit Startschwierigkeiten zu kämpfen, die sich auch negativ auf das Partnergeschäft auswirkten. Mit der Konstituierung des neuen Partnerbeirats Ende Juni sei aber die Basis für eine weitere konstruktive Zusammenarbeit geschaffen. "Wir sind uns einig, dass jetzt wieder die von uns gewohnte Kontinuität einkehren wird", formulierte Vertriebschef Rupert Lehner seine Hoffnungen auf eine rasche Normalisierung des Channel-Geschäftes.
"Wir sind mit einem neu aufgestellten und zukunftsweisenden Portfolio an den Start gegangen. Was bleibt, ist unsere bewährte Partnertreue, denn die Menschen bei der 'neuen Fujitsu' sowie die Rahmenbedingungen sind immer noch die gleichen", hatte bereits Jörg Brünig, Senior Director Channel & Retail, anlässlich der Fujitsu-Partnertage im Juni den rund 1400 Teilnehmern versprochen. (map)
