GDC: Sony senkt Preise und zeigt Spiele für PS Vita
Mit einer abgespeckten PSP unterschreitet Sony die 100-Euro-Marke. Die PS3 ist bald nicht mehr Sonys teuerste Konsole. Dies wird das neue Mobilmodell PS Vita, für das zahlreiche neue Spiele vorgestellt wurden.
Im Herbst will Sony ein neues abgespecktes Modell der PSP, Codenamne E-1000, für 99 Euro auf den Markt bringen. Der neuen Version der mobilen Spielkonsole fehlt eine WLAN-Anbindung, Anwender müssen also auf Mehrspielerpartien und den Browser verzichten. Spiele werden auf UMD ins Laufwerk eingeschoben oder via PC über ein USB-Kabel digital überspielt. Zwar ist die Entwicklung neuer frischer Spiele für die PSP in den letzten Monaten ins Stocken geraten, dafür will Sony aber die Klassiker-Reihe Essentials für 10 Euro pro Stück erweitern. Das Gerät empfiehlt sich damit vor allem für Eltern, die eine günstige Konsole für ihre Jüngsten suchen, die auf eine WLAN-Verbindung verzichten können. Ebenso sinkt der Preis der Playstation 3 ab sofort von 300 auf 250 Euro.
Die Pressekonferenz anlässlich der Gamescom in Köln wurde jedoch von dem neuen Handheldmodell PS Vita bestimmt, das in Japan zu Weihnachten, hierzulande erst im kommenden Jahr auf den Markt kommen soll. Mit Preisen von 250 Euro für das WLAN-Modell und 300 Euro für die UMTS-Variante mutiert die PS Vita zu Sonys teuerstem Spielegerät. Technisch weiß sie durchaus zu beeindrucken. Der 5-Zoll-OLED-Bildschirm zeigt brillante Farben ohne sichtbare Winkelabhängigkeit. Viele der Spiele lassen sich auf unterschiedliche Arten steuern, sei es über die Tasten und Analogsticks, den Touch-Screen, das Touch-Pad auf der Rückseite oder die eingebauten Bewegungssensoren. Das ermöglicht Titeln wie Little Big Planet neue Spieloptionen, die auf anderen Geräten so nicht umzusetzen wären. Alle Finger des Spielers sind in Bewegung und suchen immer eine neue Art, um mit den Objekten zu interagieren. Die Vita liegt dabei erstaunlich leicht in der Hand.
Zu den weiteren neuen Vita-Spielideen gehört Sound Shape, das einen Musik-Sequencer mit einem Jump & Run kreuzt. In jedem Levelabschnitt sind einzelne Noten verteilt, den ein Taktbalken unsichtbar im Hintergrund durchläuft. Unten findet man die tiefen Töne, oben die hohen. Um sie zum Klingen zu bringen, muss der Spieler aber mit einer klebrigen kleinen Rolle die Noten erst einsammeln und Monster und Hindernisse überwinden, die ebenfalls Klänge abgeben und das Musikstück anreichern. Abschnitt für Abschnitt kommt eine weitere Soundlage hinzu, bis der Song vollständig ist. Sound Shape bringt einen Editor mit, der Spielern erlaubt, eigene Level mit eigenen Stücken zu kreieren und online zu tauschen.
Neu vorgestellt wurde ebenfalls das schwarzweiße Puzzlespiel Escape Plan, in dem der Spieler zwei lustige Figuren an tödlichen Hindernissen vorbei zum Ausgang geleiten muss. Das Spiel nutzte in der gezeigten Version sowohl den Touchscreen wie auch das hintere Touchpad, mit dem man Objekte in den 3D-Leveln umstoßen konnte. In Gravity Rush lässt man eine Frau an Hochhäusern in einer Stadt frei herumklettern, indem man zwischenzeitlich die Schwerkraft ausschaltet.
Grafisch zeigten vor allem Umsetzungen bekannter PS3-Reihen wie Resistance, Uncharted und Wipeout, was in der PS Vita steckt. Sie stehen ihren großen Vorbildern kaum nach, erlauben im Fall von Wipeout 2048 auch Rennen gegen PS3-Spieler oder neue Steueroptionen wie bei Uncharted Golden Abyss. Auf der am 18. August startenden Gamescom werden Besucher in Halle 7 Demoversionen der Vita-Spiele selbst ausprobieren können.
Neben seinen eigenen Kommunikations- und Informationsdiensten Near (spürt Freunde auf, erlaubt den Tausch von In-Game-Objekten), Party (Text- und Voice-Chat), LiveArea (Spielenachrichten und -Updates) bindet Sony auch soziale Netzwerke und Kommunikationsdienste wie Facebook, Twitter, Skype und Foursquare ein. Ein Browser ist auch mit von der Partie. Ein Smartphone kann die Vita allerdings nicht ersetzen, denn weder lässt sich mit ihr normal telefonieren, noch kann man E-Mails über einen Client abrufen. (hag)