Gateway feuert angesichts tiefroter Zahlen 3.000 Mitarbeiter

Mehr als 10 Prozent der Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz: Dies ist eine Konsequenz, die Gateway aus äußerst schlechten Geschäftszahlen gezogen hat.

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Von
  • Jürgen Kuri

Mehr als 10 Prozent der Mitarbeiter des gebeutelten PC-Herstellers Gateway werden ihren Arbeitsplatz verlieren: Dies ist eine Konsequenz, die Gateway aus äußerst schlechten Geschäftszahlen für das vierte Quartal gezogen hat. Die Bilanz war sogar noch schlechter, als nach der Gewinnwarnung von Ende November zu erwarten war, als Gateway erklärte, man werde im vierten Quartal rote Zahlen schreiben.

Offensichtlich schlug die Flaute im PC-Geschäft der letzten Monate bei Gateway voll zu. Die Verluste betrugen im vierten Quartal 94,3 Millionen US-Dollar (29 Cent pro Aktie), einschließlich Verlusten durch Abschreibungen für Investitionen in andere Hightech-Werte. In der Gewinnwarnung war Gateway noch von einem Verlust von 2 Cents pro Aktie ausgegangen. Aus dem operativen Geschäft konnte Gateway einen Gewinn von 37,6 Millionen US-Dollar (12 Cents pro Aktie) erzielen; der Gesamtumsatz betrug 2,373 Milliarden US-Dollar. Im gleichen Zeitraum des Vorjahrs verbuchte der PC-Hersteller noch eine Gewinn aus dem operativen Geschäft von 126 Millionen US-Dollar (38 Cents pro Aktie) bei einem Umsatz von 2,55 Milliarden US-Dollar.

Gateways Finanz-Chef führte die Verluste auf noch geringere Umsätze als erwartet mit PCs bei Privatverbrauchern zurück. Mit der Entlassung von bis zu 3.000 der insgesamt 24.000 Angestellten will Gateway nun Kosten reduzieren; außerdem will der PC-Hersteller durch Preissenkungen seinen Marktanteil wieder erhöhen. Die Entlassungen, unter anderem auch im technischen Support, sind dazu gedacht, die durch die Preissenkungen natürlich weiter sinkenden Margen auszugleichen. Für das Jahr 2001 senkte Gateway seine Erwartungen weiter: Das Umsatzwachstum werde nur noch 3 Prozent und die Gewinnsteigerung aus dem operativen Geschäft 6 Prozent betragen.

Am gestrigen Donnerstag war der Kurs der Gateway-Aktie in New York bis zum Börsenschluss noch um fast 3 Prozent auf 22,90 US-Dollar gestiegen. Im nachbörslichen Handel brach das Papier dann wieder ein und verlor 12,66 Prozent auf 20 US-Dollar. Offensichtlich konnten angesichts der äußerst schlechten Geschäftszahlen nicht einmal die Ankündigung von Entlassungen, die die Börse sonst doch immer in Begeisterung versetzt, die Investoren beruhigen. (jk)