GeldKarte startet durch - mit Zigarettenkäufen
Die früher eher verschmähte GeldKarten-Bezahlfunktion hat im vergangenen Jahr einen enormen Schub erhalten: 25 Prozent häufigere Nutzung, 42 Prozent mehr Umsatz als im Jahr 2006. Verantwortlich für den Zuwachs sind vor allem Raucher.
Die Bundesbürger haben im vergangenen Jahr mehr als 52,8 Millionen Mal mit der GeldKarte bezahlt, was im Vergleich zu 2006 (rund 42,3 Millionen) einem Wachstum von 25 Prozent entspricht. Insgesamt gaben sie auf diese Weise über 148 Millionen Euro aus, das sind 42 Prozent mehr als 2006. Nach den jetzt vom Zentralen Kreditausschuss (ZKA), dem Koordinierungsgremium der Spitzenverbände der deutschen Kreditwirtschaft, bekannt gegebenen Transaktionszahlen für das Jahr 2007 wurden damit im Jahresdurchschnitt täglich über 400.000 Euro Kleingeld mit der elektronischen Geldbörse ausgegeben.
Ein Grund für die zweistelligen Zuwächse dürfte auch in der Anfang 2007 in Kraft getretenen Novellierung des Jugenschutzgesetzes liegen, die seither Jugendlichen unter 16 Jahren den Zugang zu Zigarettenautomaten verwehrt – für die seither erforderliche Altersverifikation hatte sich die Automatenbranche für den GeldKarten-Chip entschieden, der es erlaubt, die Abfrage des Legitimationsvermerks unmittelbar mit dem Bezahlen zu verbinden.
Mit den Bezahlvorgängen nahm auch die Zahl der Ladetransaktionen zu, sie stieg im Vergleich zum Vorjahr um knapp ein Drittel von 5 Millionen auf 6,5 Millionen. Bei einem Gesamtvolumen von 172 Millionen Euro wanderten dabei pro Ladevorgang durchschnittlich 26,62 Euro vom Konto des Besitzers auf die GeldKarte. Im Rahmen eines im September gestarteten Pilotversuchs kann die GeldKarte am eigenen PC mit einem geeigneten Klasse-3-Kartenleser auch via Internet aufgeladen werden, wobei der Ladevorgang über den Zahlungsdienstleister giropay abgewickelt wird. Über die tatsächliche Nutzung liegen noch keine Zahlen vor, sie ist bei vielen Banken auch noch nicht möglich. Auf der giropay-Webseite gibt es jedoch einen Banken-Check, bei dem man prüfen kann, ob das eigene Institut an dem Verfahren teilnimmt. (Richard Sietmann) / (pmz)
