Gerücht: Intels kommende Chipsatz-Generation ebenfalls ohne USB 3.0

Anfang 2011 wird Cougar Point erwartet, Intels nächste Chipsatz-Generation für "Sandy-Bridge"-Prozessoren - weiterhin ohne SuperSpeed-USB?

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Optimisten hatten bereits in Intels aktueller Ibex-Peak-Chipsatzfamilie einen integrierten USB-3.0-Controller erwartet, nun schlagen die Spekulationen ins Gegenteil um: Die taiwanische Digitimes meldet, dass auch die Anfang 2011 erwarteten Ibex-Peak-Nachfolger namens Cougar Point ohne integrierte xHCI-Controller auskommen sollen. Das wäre ein Rückschlag für die schnelle USB-3.0-Technik, die federführend von Intel selbst entwickelt und bereits 2007 angekündigt wurde: Auch der Highspeed-Modus von USB 2.0 fand erst dann größere Verbreitung, nachdem die dazu nötigen USB-EHCI-Controller integrierte Bestandteile von Standard-Chipsätzen für Desktop-PC- und Notebook-Mainboards geworden waren.

Die taiwanische Digitimes nennt als Quelle für das Fehlen eines xHCI-Controllers in Cougar Point nicht näher bezeichnete Mainboard-Hersteller. Es gibt aber weitere Indizien: Intel gibt typischerweise schon lange vor der offiziellen Einführung neuer Chipsätze Informationen an Linux-Entwickler weiter. Deshalb sind für die Cougar-Point-Chipsätze, die vermutlich als Serie 6 erscheinen werden – also etwa als P65, H65 oder Q67 – bereits eine Reihe von PCI-Identifikationsnummern integrierter Funktionen bekannt, etwa für IDE-, AHCI- und RAID-Betriebsmodi der SATA-Controller sowie für den SMBus-Controller oder die Management Engine. Im PCI ID Repository findet sich hingegen kein Eintrag für einen xHCI-Controller der Cougar-Point-Chips. Dort ist allerdings auch der zurzeit gängigste PCIe-2.0-USB-3.0-Controllerchip NEC µPD720200 nicht aufgeführt, der die Device-ID 0x0194 trägt (NEC Electronics hat die PCI Vendor ID 0x1033).

Hoffentlich schafft es Intel bis 2011 wenigstens, den Cougar-Point-Chips volle PCI-Express-2.0-Tauglichkeit zu verleihen: Die aktuellen Ibex-Peak-ChipsätzeP55, H55, H57, Q57, PM55, HM57, QM57 etcetera – unterstützen zwar das PCIe-2.0-Protokoll, schaffen aber höchstens die auch mit der ersten PCIe-Generation möglichen 2,5 Gigatransfers pro Sekunde. Damit kommt zumindest der erwähnte NEC-Chip nicht gut zurecht; die USB-SuperSpeed-Datentransferraten liegen jedenfalls deutlich höher, wenn der Adapter PCIe 2.0 mit 5 GT/s nutzen kann. Laut Digitimes soll Cougar Point immerhin SATA 6G unterstützen – so wie der AMD-Chipsatz 890GX, der zur CeBIT 2010 erwartet wird. (ciw)