Geschäftschance Schule: Attacke auf die Schiefertafel

Beim Einsatz moderner Technik im Klassenzimmer hinkt Deutschland im europäischen Vergleich hinterher. Nun spült das aktuelle Konjunkturpaket aber Geld in die Schulkassen. Händler müssen sich nur aufraffen, um etwa mit Unterstützung von Promethean die klassische Wandtafel durch Whiteboards zu ersetzen.

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Von
  • Jakob Jung

"In Deutschland gibt es großen Nachholbedarf und offene Türen bei den Budgetträgern", Günther Schiessl, Geschäftsführer, Tech Data

(Bild: Tech Data)

In Großbritannien sind Whiteboards – die designierten Nachfolger der klassischen Schultafel – schon an 85 Prozent der Schulen im Einsatz, in Deutschland sind es gerade einmal fünf Prozent. Eine beeindruckende Zielgruppe wartet also auf engagierte Händler, die sich allerdings mit Herausforderungen wie Ausschreibungen und den Eigenheiten des öffentlichen Dienstes herumschlagen müssen. "Noch befassen sich recht wenig Fachhändler mit diesem Geschäftsfeld", bedauert Günter Schiessl, Geschäftsführer Herstellermanagement beim Promethean-Distributor Tech Data. Und wenn sind es die großen Systemhäuser wie T-Systems, Cancom und Bechtle, die schon erfolgreich Projekte realisieren. Dabei liegt es in der Natur der Sache, dass Schulen in der Region verteilt sind. Gerade kleinere, lokale Händler könnten diese Zielgruppe deshalb optimal bedienen.

Die Bedenken, dass speziell bei der Zielgruppe Schulen mit ihrer eher spartanischen finanziellen Ausstattung, Anschaffungskosten von etwa 4000 Euro pro System (Whiteboard, Halterung, Beamer und Software) ein Problem sein könnten, teilt Frank Trossen, Head of Channel Central Europe bei Promethean nicht. "In Deutschland gibt es großen Nachholbedarf und offene Türen bei den Budgetträgern. Schließlich bringt das aktuelle Konjunkturpaket Geld in die Schulen", unterstreicht Trossen. Speziell bei Neubauten von Schulen sei die Kostendifferenz zwischen klassischen und digital ausgestatteten Klassenzimmern nicht so groß. Schließlich spare man sich mit einem Whiteboard nicht nur die Wandtafel, sondern auch noch das Waschbecken in der Klasse. Vom Verkaufspreis soll Trossen zufolge "eine sehr gute Marge" beim Fachhandel hängenbleiben – näher ins Detail wollte er heise resale gegenüber dazu nicht gehen.

Schiessl rät den Fachhandelskunden von Tech Data jedenfalls, die Geschäftschancen "Digitales Klassenzimmer" aktiv zu nutzen: "IT-Reseller müssen in neue Themen investieren." Sein eigenes Haus geht jedenfalls mit gutem Beispiel voran und richtet derzeit eine eigene Geschäftseinheit mit vier Mitarbeitern ein. Im Februar starten an 20 Standorten Schulungen für Fachhändler. Promethean selbst unterstützt den Handel ebenfalls – in Deutschland mit einer Taskforce von 20 Vertriebsmitarbeiter.

Am liebsten sind dem Hersteller und seinem Distributor verständlicherweise Händler, die bereits Schulen betreuen. Auch Erfahrung mit öffentlichen Ausschreibungen ist von Vorteil, um erfolgreich in diesem Geschäft mit zu mischen. Die technischen Details vermitteln Tech Data und Promethan in zwei Tagen. Auch ein Händlerprogramm ist in Arbeit, das ebenfalls der Distributor auf die Straße bringen soll. "Wir werden alle interessierten Partner zertifizieren und eine Partnerstruktur in ganz Deutschland aufbauen", verspricht Schiessl.

ActiveBoard+2 300 Pro mit Kurzdistanzbeamer

(Bild: Promethean)

Der große Vorteil der neuen interaktiven Whiteboards von Promethean: Die Oberfläche ist so robust, dass ihr selbst Stöße, Schläge und spitze Gegenstände nichts anhaben können und hält über zehn Jahre. Mit dem batterie- und kabellosen ActivPen können die Pädagogen wie mit einem Kreidestift arbeiten. "Wir verwenden ähnliche Techniken wie an der alten Schultafel. Über Grafik-Software können wir jegliches Medium einbinden, etwa zur Darstellung des chemischen Periodensystems oder einer Flächenanimation", erläutert Frank Trossen, Head of Channel Central Europe bei Promethean. Lernsoftware wird von vorn herein mitgeliefert und Lehrer finden für verschiedene Fächer maßgeschneiderte Angebote. (map)