Google: Nest Wifi Pro 6E und neue Home-App angekündigt

Google bringt seinen neuen Router Nest Wifi Pro 6E im Oktober in den Handel. Dazu gibt es Bekenntnisse zu Matter und eine überarbeitete Home-App.

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(Bild: Google)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Stefan Porteck

Google hat vor seinem Event “Made by Google” eine neue Generation seiner WLAN-Router vorgestellt. Der Nest Wifi Pro 6E ist das erste Gerät von Google, das mit 2,4 GHz, 5 GHz und dem 6E-Standard alle drei WLAN-Frequenzbänder unterstützt. Google verspricht, dass der Router eine Geschwindigkeit von 4,2 Gbit/s erreicht und einen Wohnraum von 120 Quadratmetern versorgen soll. Die Bundesnetzagentur hatte die Frequenzen im 6-GHz-Bereich im vergangenen Sommer für die WLAN-Nutzung freigegeben.

Der Nest Wifi Pro 6E ist laut Google ab dem 27. Oktober für 220 Euro erhältlich. Wie auch schon beim Vorgänger wird Google den Router optional im Zweierpack für 330 Euro anbieten. Das zweite Gerät meldet sich dort automatisch als Repeater an und soll so den Empfang in großen Wohnungen oder in einer zweiten Etage sicherstellen.

Wie die neueren Smart Displays von Google beziehungsweise Nest unterstützt auch der Nest Wifi Pro 6E Router den Smart-Home-Funkstandard Thread, der nach dem Bekunden etlicher Hersteller langfristig andere Standards wie Zigbee oder Z-Wave ersetzen oder wenigstens ergänzen soll. Zudem steht mit Matter ein Kommunikationsstandard bereit, der einzelne Smart-Home-Geräte aus ihrem Inseldasein in der App des jeweiligen Herstellers herausholen soll.

Smarte Displays und Lautsprecher von Nest unterstützen Matter bereits. Bei der Vorstellung des Nest-Routers bekräftigte Google den weiteren Ausbau des Standards. Langfristig sollen auch auf die eigenen Lautsprecher und Displays zu Smart-Home-Zentralen ausgebaut werden. So sollen sie dank Matter nicht nur möglichst alle Smart-Home-Geräte namhafter Hersteller unter einer Oberfläche vereinen, sondern mithilfe von Routinen und Abläufen auch das Zusammenspiel von Geräten verschiedener Hersteller ermöglichen.

Einen ersten Ausblick darauf, wie Google sich die geräteübergreifende Zukunft vorstellt, wird wohl in einigen Wochen in einem Preview-Programmm der Google-Home-App zu sehen sein. Sie erhält eine komplett überarbeitete Oberfläche. Auf der Startseite der App befinden sich künftig die von dem Nutzer als Favoriten markierten Smart-Home-Geräte, um einen schnellen Zugriff darauf zu erlauben. Über weitere Reiter in der App lassen sich die Smart-Home-Komponenten im Bereich “Spaces” nach Kategorien sortiert aufrufen. Mittels “Custom Spaces” können Nutzer in der App eigene Ansichten, etwa nach Räumen oder Eigenschaften sortiert, anlegen.

Googles Smart-Home-App bekommt ein neues Interface.

(Bild: Google)

Zudem will Google die Routinen ausbauen, um den Nutzerinnen und Nutzern flexible Automatisierungen über Gerätegrenzen hinweg zu ermöglichen. Dafür will man unter anderem weitere Ereignisse oder Zustände einzelner Geräte als Trigger erlauben, was flexiblere und komplexere Regeln ermöglicht.

Google weiß nach eigenen Angaben um den Spagat zwischen einer möglichst großen Flexibilität einerseits und den Einschränkungen, die die grafische Oberfläche der Google-Home-App andererseits mitbringt. Einen Ausweg soll eine Skriptsprache liefern: Die Home-App bekommt einen Editor. Dort können Poweruser in einer YAML angelehnten Sprache eigene und deutlich umfangreichere Automatisierungen programmieren. Nach dem Speichern sollen diese lokal auf Nest-Home-Geräten ausgeführt werden und daher auch dann funktionieren, wenn das Internet ausfällt. Das Preview-Programm der Home-App soll in Kürze beginnen.

(spo)