Google Wave mit einem Hauch Rechtemanagement [Update]

Die Google-Entwickler haben ihrem Kommunikationsdienst Wave zwei praktische neue Funktionen spendiert: Wer eine Wave neu angelegt hat, kann seinen Mit-Wavern nachträglich die Schreibrechte nehmen – und die Versionsverwaltung stellt endlich auf Knopfdruck einen kompletten früheren Zustand der Wave wieder her.

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Googles Kommunikations- und Teamworkdienst Google Wave ist noch lange nicht fertig. Nach wie vor erhält man nur gegen Einladung Zugang zum Webdienst, und selbst für ein Beta-Label scheint die Zeit noch nicht reif. Und jene geladenen Gäste, die die Wave-Preview intensiver benutzen, stoßen an diversen Stellen auf Funktionslücken, welche den produktiven Einsatz des Dienstes stellenweise noch behindern.

Zwei davon haben die Entwickler jetzt in Angriff genommen. Konnten bisher alle in eine der "Wave" genannten Konversationen eingeladenen Nutzer beliebig schalten und walten – Text hinzufügen, ändern und löschen, weitere Nutzer in die Wave einladen und ihnen damit ebenfalls Vollzugriff einräumen – bietet die Wave-Preview jetzt dem ursprünglichen Erzeuger einer Wave die Option, anderen Teilnehmern per Mausklick die Rechte auf den reinen Lesezugriff zu beschneiden. Damit unterscheidet Wave erstmals zwischen dem Erzeuger einer Wave und den anderen Teilnehmern. Wegen des bislang garantierten pauschalen Vollzugriffs aller Eingeladenen auf die Konversation waren diese Rollen in der Vergangenheit bedeutungslos.

Der zweite Fortschritt betrifft die Versionsverwaltung: Zwar verfügte der Webdienst bereits bei seiner ersten Präsentation über einen Schieberegler, mit dessen Hilfe man die Ansicht einer Wave zu jedem beliebigen früheren Zustand zurückspulen kann, allerdings fehlte bislang die Möglichkeit, eine alte Version per Mausklick zur aktuellen zu machen. Ein neben dem Schieberegler neu eingefügter Restore-Knopf sorgt jetzt endlich für eine Versionsverwaltung, die ihren Namen fast verdient. Nur fast, denn kehrt man einmal zu einer früheren Version zurück, werden alle seitdem entstandenen Versionen der Wave unwiederbringlich gelöscht.

[Update:] Anders als zunächst gemeldet hängt Wave die wiederhergestellte ältere Version doch als neue Version an, damit bleiben stets alle älteren Zustände eine Wave restaurierbar. Etwas irritierend wirkt allerdings der Warnhinweis, der beim Klick auf den Restore-Knopf erscheint: "This operation will restore the wave to the state seen below, and cannot be undone. Please confirm: ... "

Google Wave ist eine Server-Software, deren Benutzer über ein Web-Interface Konversationen führen, die asynchron wie eine Diskussion per E-Mail oder synchron wie Chats verlaufen können, da die Software fast in Echtzeit die Änderungen aller anderen Teilnehmer anzeigt. Die Kommunikation kann dabei fließend in gemeinsames Editieren eines Dokuments übergehen. Frei verfügbar ist der Dienst noch nicht, allerdings verschickt Google seit dem vergangenen Herbst im größeren Stil Einladungen und meldete im Dezember 2009 bereits eine Million Zugangsberechtigter. Wave wird zunächst als bei Google gehosteter Dienst betrieben. Google will den Code des Projekts aber nach und nach freigeben, sodass jeder Wave-Dienste auf eigenen Servern anbieten kann.

Siehe dazu auch:

(pek)