Google vollzieht YouTube-Übernahme und legt vorsichtshalber Geld beiseite

200 Millionen US-Dollar reserviert der Suchmaschinenprimus für eventuelle Schadensersatzforderungen.

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Der US-amerikanische Suchmaschinenanbieter Google hat anlässlich der nun vollzogenen, 1,65 Milliarden US-Dollar teuren Übernahme der Online-Videoplattform YouTube 200 Millionen US-Dollar beiseite gelegt, um sich gegen eventuelle Schadensersatzforderungen abzusichern. Dies unterstreicht laut einem Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg Bedenken des Suchmaschinen-Primus, er könne wegen nicht-autorisierter Inhalte auf YouTube in teure Rechtsstreitigkeiten verwickelt werden.

Googles Befürchtungen sind nicht aus der Luft gegriffen, wie sich zuletzt anhand der von der Verwertungsgesellschaft GEMA erhobenen Forderungen über Lizenzgebühren für YouTube zeigte. Auch hatte der Fußballverein Bayern München das Videoportal wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen ins Visier genommen. YouTube reagiert bereits mit dem Löschen von Videos sowie mit Kooperationen, die das Bereitstellen von für das Portal nicht lizenzierten Werken unterbinden sollen. Google arbeitet an Verträgen mit Medienkonzernen, die nicht nur Urheberrechtsverletzungen unterbinden, sondern dass Videoportal zudem durch Lizenzierung von Inhalten zur Einnahmequelle sowohl für Google als auch für die Rechteverwerter machen sollen.

Auch auf einem anderen Feld droht YouTube Ungemach. Der Streaming-Spezialist Orb Networks plant laut US-Medienberichten für kommende Woche die Veröffentlichung einer Software, mit der Medieninhalte aus YouTube oder Google Video direkt aufs Handy gebracht werden sollen. Damit würde Orb einem von YouTube für kommendes Jahr geplanten eigenen Mobilangebot zuvorkommen. (anw)