Googles Maßnahmen für Sicherheit und Privatsphäre – eine Übersicht

Bei der I/O erklärt Google, wie sie die Sicherheit und Privatsphäre im Netz schützen wollen – by default und by design, Hauptsache by Google.

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(Bild: Bubble_Tea Stock/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

"Privatsphäre ist persönlich", mit dieser bahnbrechenden Erkenntnis beginnt Google im Nachklapp zum I/O Vortrag einen Blogbeitrag, der die künftigen Sicherheits-Funktionen zusammenfasst. Man wolle die Einstellungen rund um die Sicherheit und Privatsphäre so einfach und schnell wie möglich zugänglich machen.

Der Suchverlauf lässt sich künftig mit einem "Quick Delete" im Google-Konto aufrufen sowie die vergangenen 15 Minuten löschen. Dabei geht es um die Suche – nicht den Browser-Verlauf, der bei Nutzung von Chrome Google freilich ebenfalls bekannt ist und anderweitig gelöscht werden kann beziehungsweise muss, möchte man wirklich verstecken, welche Seiten man zuletzt geöffnet hat.

Auch Google Maps speichert den Standort-Verlauf von Nutzerinnen und Nutzern, sofern diese dies in den Einstellungen aktiviert haben. In der Maps-Timeline macht Google künftig darauf aufmerksam, dass es die Speicherung nur deshalb gibt – und sich diese Funktion ausschalten lässt.

In Googles Fotos-App lassen sich Bilder mit einem Passwort sichern. "Locked Folder" soll davor schützen, dass Fremde Fotos sehen, die sie nicht sehen sollten – etwa, wenn man jemandem ein Foto auf seinem Handy zeigt und der Schauende weiterklickt. Die Option gibt es zunächst für Pixels, danach folgen weitere Android-Geräte im Laufe des Jahres. Für Fotos sind auch weitere Funktionen, Effekte und Spielereien angekündigt.

"Secure by default" ist Googles Leitmotto bei der Produktentwicklung. Im Blogbeitrag spielen sie auf einen Drittanbieter-Vorfall an, den es vor Kurzem gab, und der gezeigt hat, dass Informationen nicht privat sind, wenn sie nicht auch sicher sind. Man kann nur hoffen, dass Google diese Binsenweisheit nicht erst seit Kurzem bekannt ist. Schützen soll Künstliche Intelligenz. Sie mache Produkte standardmäßig sicher. Täglich blockiere Google dadurch unter anderem 100 Millionen Phishing-Versuche und 15 Milliarden Spamnachrichten, Chrome schützt Nutzende durch sein eingebautes "Safe Browsing".

Eines der größten Sicherheitsrisiken sei jedoch, dass Menschen unsichere Passwörter nutzten. Google arbeite deshalb an einem Passwort-freien Internet. Da sie aber noch an vielen Stellen Pflicht sind, gebe es den Passwort-Manager, der unter anderem warnt, wenn Passwörter bei Leaks auftauchen sowie Geräte-übergreifend funktioniert. Dass in solchen Fällen auch direkt ein Link auftaucht, der zur Seite führt, auf der das Passwort erneuert werden kann, preist Google zwar in den Notizen zur I/O an, hat es jedoch schon vor längeren Zeit angekündigt. Ähnlich verhält es sich mit den Anmerkungen zur Privacy Sandbox und dem Federated Learning of Cohorts (FLoC).

Man arbeite nun daran, mehr Funktionen bei Android "private by design" zu machen. Unter dem Namen "Private Comute Core" will Google den Audio- und Sprachprozess lokal auf dem Gerät auswerten. Vielleicht entspricht Googles nächstes Motto ja dem Gedanken, dass die sichersten Daten jene sind, die gar nicht erst erfasst werden. Oder die Ausmaße der Cloud sorgen dafür, dass Google nach weniger Foto- und Dokumentspeicherplatz für Kunden nun auch weniger Kapazitäten für eine nicht zielführende Auswertung von Informationen von Nutzern bereithalten will.

(emw)