Grafana veranschaulicht Logs mit dem neuem Tool Tempo und mit Loki 2.0

Der Anbieter von Software zum Analysieren von Systemlogs hat Neues zur Visualisierung metrischer Daten veröffentlicht und sein Tool Loki aufgefrischt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen

(Bild: Herlanzer/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Silke Hahn

Grafana Labs hat Tempo vorgestellt, ein neues Tool zum Nachverfolgen von Abhängigkeiten, und die neue Major-Version 2.0 seines Logging-Tools Loki herausgegeben. Der Anbieter von Monitoring-, Logging- und Tracing-Software setzt mit Grafana Tempo auf ein verteiltes, skalierbares Tracing-System, das Metrikdaten, Logs und Spuren zusammenführt. Tempo soll mit bestehenden Werkzeugen der Grafana-Suite zusammenarbeiten, aber auch mit Open-Source-Tracing-Tools wie Jaeger, OpenTelemetry und anderen kompatibel sein.

Loki 2.0 bringt an wichtigsten Neuerungen laut Anbieter Verbesserungen der LogQL Query Language: Logs lassen sich nun offenbar parsen, um Labels zur Abfragezeit zu erstellen. Extrahierte Labels können Nutzer während der Abfrage filtern, das Formatieren von Log-Zeilen soll sich nun benutzerdefiniert anpassen und die Inhalte von Log-Zeilen können Nutzer wohl direkt für Funktionen der PromQL (Prometheus Query Language) einsetzen lassen. Metrische Daten sollen sich nun vielfältiger graphisch visualisieren lassen als zuvor. Neu ist auch, dass man Prometheus-Warnungen direkt aus den Logs erzeugen lassen kann, und der boltdb-shipper hat mit dem neuen Release Produktionsreife erlangt.

Das bedeutet, dass Loki zum Speichern von Daten künftig nicht mehr auf Datenbanken wie Cassandra, DynamoDB oder Bigtable angewiesen ist, sondern mit einem Objektspeicher wie S3, GCS oder dem Filesystem auskommt. Eine kleine Änderung ist von praktischer Bedeutung: Wenn Nutzer Loki mit dem Befehl -verify-config starten, können sie unmittelbar prüfen, ob die eigene Konfiguration gültig ist oder nicht. Loki gibt als Antwort den Zustandscode 0 aus, wenn die Konfiguration passt.

Das neue Major Release von Loki konfrontiert Entwickler laut Release Notes mit einigen handfesten Änderungen. So empfiehlt Grafana besonders Entwicklern, die ein Docker-Image nutzen (inklusive Helm, Tanka, docker-compose und Ähnlichem), vor dem Upgrade den dafür gedachten Upgrade-Guide zu Rate zu ziehen: Je nach vorheriger Konfiguration sind offenbar Breaking Changes zu beachten, der Leitfaden soll Anleitung zum Umschiffen von damit einhergehenden Problemen bieten. Wesentliche Änderungen betreffen den boltdb-shipper index, und die schon vor längerer Zeit als deprecated (veraltet) markierte Konfiguration des entry_parser in Promtail wurde nun entfernt. Nutzer können stattdessen ab sofort pipeline_stages verwenden.

Interessierte finden die Release Notes zu Loki 2.0 auf GitHub. Eine vollständige Liste der Änderungen lässt sich dem Changelog im Loki-Repository entnehmen. Da konfigurationsabhängig Breaking Changes auftreten können, sollten Nutzer vor der Aktualisierung den Upgrade-Leitfaden anschauen und prüfen, ob in ihrem Fall zusätzliche Einstellungen notwendig sind.

(sih)