HTC: Android-Update für One X und X+ scheitert an Nvidia
Für seine unter zwei Jahre alten Android-Smartphones One X und X+ will HTC keine Updates auf Android 4.4 liefern. Schuld sei Nvidia, Hersteller des Prozessors Tegra 3.
Smartphone-Hersteller, Netzbetreiber und Google schieben sich die Schuld an der Android-Update-Misere gerne gegenseitig in die Schuhe, jetzt teilte HTC aus: Im Rahmen einer Diskussion mit Nutzern sagte die US-Niederlassung, dass Nvidia daran Schuld sei, dass das One X und One X+ kein Update auf Android 4.4 KitKat bekommen werden. Das One X erschien vor zwei Jahren, das One X+ Ende 2012; beide waren die damaligen Flaggschiffe von HTC und laufen seit Mitte 2013 mit Android 4.2.
Laut HTC liegt das daran, dass Nvidia Android 4.4 auf dem Tegra 3 nicht unterstütze. Embedded-Betriebssysteme lassen sich ohne ein als Board Support Package (kurz BSP) bezeichnetes Programmpaket nicht installieren – fehlt es, so gibt es kein Update. Für einige Tegra-3-Varianten gibt es aber offensichtlich ein BSP, beispielsweise steckt in der ersten Generation des durchaus mit Android 4.4 versorgten Nexus 7 die Tablet-Variante des Tegra 3. Ärgerlich für die Käufer der Varianten des One X mit Qualcomm-Prozessor: Auch dafür werde es laut HTC es kein 4.4-Update geben, weil das die Kunden verwirren würde.
Sowohl Nvidia als auch HTC sind in dieser Sache keine Musterschüler: Der Tegra 2 bekam aufgrund fehlender NEON-Instruktionen kein BSP für Android 4.1, wie auch CyanogenMod erklärte, was viele Nutzer zum Erwerb eines neuen Geräts zwang. Auf Seiten von HTC gab es mit Qualcomm Ärger: Nach der Abkündigung des SnapDragon S3 war das One S gestrandet. HTC kann somit seine – im Moment nur für den nordamerikanischen Markt gegebene – zweijährige Updategarantie nicht einlösen. Nun ist Google gefordert, die Chiphersteller zu längerfristiger Treiberversorgung anzuhalten, und zwar nicht nur für die eigenen Nexus-Geräte, sondern für alle. (jow)