Hamburg wertet Informatik als Schulfach ab

Während Informatik bislang an Hamburgs Stadtteilschulen zum Pflichtteil gehörte, soll es künftig nur noch als Wahlpflichtfach angeboten werden. Die Entscheidung wird von Schülern, Lehrern und Wirtschaftsvertretern heftig kritisiert.

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Von
  • Reiko Kaps

Die Stadtteilschulen in der Hansestadt sollen zukünftig Informatik nur noch als Wahlpflichtfach anbieten. Das berichtet das Hamburger Abendblatt. Der Schulbehördensprecher Peter Albrecht erklärte am Mittwoch gegenüber der Zeitung, dass Informatik "nicht für alle in gleicher Intensität vonnöten" sei. Bislang gehörte Informatik zum Pflichtfach Naturwissenschaft und Technik.

Gegen das Vorhaben hatten sich nicht nur Lehrer- und Schülerverbände ausgesprochen, auch Hamburgs Wirtschaft übte heftig Kritik an dieser "Degradierung des Fachs Informatik". SinnerSchrader-Vorstand Matthias Schrader kritisierte den Beschluss mit den Worten: "Dabei wissen alle, dass man in der Schule früh anfangen und insbesondere Mädchen von der Informatik begeistern muss. Die Zukunft meiner Stadt hängt mehr an einer blühenden Elbinformatik als an einer Elbphilharmonie."

Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter unterstützt das parteilose Mitglied der Hamburger Bürgerschaft Walter Scheurl den Beschluss der Schulbehörde: "Die digitale Revolution ist abgeschlossen – jetzt leben wir im digitalen Zeitalter." Scheurl ist Sprecher der Hamburger Volksinitiative Wir wollen lernen!. (rek)