Hansenets Alice will mit Telefonica wachsen

Um seine "Alice" getauften DSL-Produkte deutschlandweit anbieten zu können, kooperiert Hansenet mit der Telefonica, die in Deutschland ein ADSL2+-fähigen Backbone betreibt.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Die Hansenet will die deutschlandweite Vermarktung seiner "Alice" getauften DSL-Anschlüsse vorantreiben und hat hierfür einen langfristigen Kooperationsvertrag mit der Telefonica Deutschland geschlossen. Hansenet will den ADSL2+-Anschlüsse ermöglichenden Backbone Telefonicas nutzen, der mit Übertragungsraten zum Endkunden von bis zu 25 MBit/s Dienste wie TV via DSL oder Video-on-Demand ermöglichen soll.

Telefonica betreibt nach eigenen Angaben eines der größten Netze in Deutschland neben der Telekom. Bis Mitte 2006 will Telefonica Deutschland 40 Prozent aller deutschen Haushalte über dann 1600 Hauptverteiler anschließen. Die Tochter des spanischen Ex-Monopolisten hatte Anfang 2001 die Bertelsmann-Tochter Mediaways erworben und deren Netz übernommen.

Bemerkenswert an der Kooperation ist, dass die als Regio-Carrier von den örtlichen Energieversorgern gegründete Hansenet – nach Wechseln der Firmenstrategie und der Eigentümer in kurzer Folge – seit der Übernahme durch Telecom Italia Mitte 2003 einem weiteren Ex-Monopolisten gehört. Damit kooperieren zwei Schwergewichte im europäischen Telecom-Markt im Heimatland der deutschen Telekom. Noch im vergangenen Dezember hatte Hansenet angekündigt, seinen DSL-Ausbau zu stoppen und die Entscheidung mit der Absicht der Bonner Konkurrenz begründet, ein neues VDSL-Hochgeschwindigkeitsnetz errichten und ohne Regulierungsauflagen betreiben zu wollen. Diese Pläne des magentafarbenen Riesen sind nach wie vor umstritten.

Für die Vermarktung von ADSL2+ nutzen bereits AOL und auch Freenet die Infrastruktur von Telefonica Deutschland. Hingegen hat der zum Jahresanfang mit ADSL2+ an den Start gegangene Provider 1&1 keinen Infrastruktur-Partner bekannt gegeben, jedoch deutlich gemacht, dass es sich dabei aus technischen Gründen nicht um die deutsche Telekom handeln kann. Inzwischen hat 1&1 seine Website mit einer Liste der Orte mit ASDL2+-Verfügbarkeit ergänzt. (ssu)