Hohe Nachfrage nach spiegellosen Systemkameras stabilisiert Foto-Markt

Deutscher Foto-Markt 2023: Verluste bei DSLR-Kameras – steigende Nachfrage bei spiegellosen Systemkameras und Sofortbildkameras.

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(Bild: Foto von Markus Winkler)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Thomas Hoffmann
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Trotz Herausforderungen zeigt der deutsche Foto- und Imaging-Gesamtmarkt eine stabile Entwicklung. Diese wird getrieben von der anhaltenden Nachfrage nach spiegellosen Kameras mit Wechselobjektiven (CSC-Kameras) und nach Sofortbildkameras. Die Marktzahlen für 2023 wurden jetzt vom Photoindustrie-Verband (PIV) und GfK veröffentlicht.

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Im Jahr 2023 wurden insgesamt 964.000 Digitalkameras verkauft. Diese Zahl beinhaltet auch Actioncams und Camcorder und bedeutet einen Verkaufsrückgang von 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2022. Der Umsatz lag bei 636 Millionen Euro, was einem Rückgang von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz dieser Verluste konnte die Nachfrage nach spiegellosen Systemkameras den Markt stabilisieren. Die Verkäufe von CSC-Kameras stiegen laut GfK-Analyse um 12,1 Prozent auf 250.000 Einheiten. Der Umsatz nahm ebenfalls um 8,3 Prozent auf 419 Millionen Euro zu. Besonders gefragt waren Modelle mit kleineren Sensoren als Vollformat, für die Lieferengpässe behoben werden konnten. Zudem kamen einige neue Modelle auf den Markt.

Der Markt für DSLR-Kameras schrumpfte weiter. Im Vergleich zu 2022 wurden 61.000 Einheiten verkauft, was einem Rückgang von 28,3 Prozent entspricht. Der Umsatz betrug 38 Millionen Euro (-39,7 Prozent).

Der Foto- und Imagingmarkt 2023

(Bild: Photoindustrie Verband)

Die Verkäufe von Objektiven für spiegellose Systemkameras entwickelten sich stabil. Die Anzahl der verkauften Objektive sank um 1,3 Prozent auf 369.000 Stück, während der Umsatz um 0,3 Prozent auf 327 Millionen Euro leicht anstieg. Im Gegensatz dazu gab es bei den DSLR-Objektiven einen starken Rückgang. Die Anzahl der verkauften Objektive nahm um 31,7 Prozent ab, auf 82.000 Stück, der Umsatz sank dabei um 36 Prozent auf 48 Millionen Euro.

Der Durchschnittspreis für DSLR-Kameras fiel auf 622,95 Euro (-16 Prozent im Vergleich zu 2022) und der Preis für CSC-Kameras auf 1.676 Euro (-3,4 Prozent). Der Durchschnittspreis für Digitalkameras insgesamt stieg jedoch auf 659,75 Euro (+7,2 Prozent). Dies sei laut PIV auf die positive Umsatzentwicklung von Fixed-Lens-Kameras und Action-Kameras sowie Preiserhöhungen zurückzuführen.

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 490.000 Sofortbildkameras verkauft, was einem Anstieg von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Umsatz betrug 48 Millionen Euro, ein Plus von 4,4 Prozent. Einen zusätzlichen Umsatz von etwa 45 Millionen Euro erzielte der Verkauf von Filmen und Verbrauchsmaterialien. Insgesamt dürfte der Gesamtumsatz für Sofortbildkameras in Deutschland im Jahr 2023 rund 90 Millionen Euro betragen haben.

Auch der Zubehörmarkt verzeichnete eine steigende Nachfrage. Insbesondere bei Mikrofonen, 360-Grad-Kameras und Kameradrohnen gab es Zuwächse. Fotobücher und andere Fotoprodukte wurden ebenfalls stark nachgefragt. Die analoge Präsentation digitaler Bilder scheint für Fotografen weiterhin wichtig zu sein.

Auch für dieses Jahr geht der Photoindustrie-Verband von einer positiven Entwicklung aus.

(tho)