Hyperloop in Norditalien: Bis zu 800 Millionen Euro für vorbereitende Arbeiten

An einer Autobahn zwischen Padua und Venedig könnte eine Hyperloop-Teststrecke entstehen. Dafür bekommt HyperloopTT womöglich 800 Millionen Euro.

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Mann in Arbeitskleidung, im Hintergrund eine Hyperloop-Röhre

Arbeiter an der Teststrecke von HyperloopTT in Frankreich

(Bild: HyperloopTT)

Lesezeit: 2 Min.

HyperloopTT hat in Italien eine Ausschreibung gewonnen, die dem US-Unternehmen nicht nur 800 Millionen Euro einbringen, sondern auch zur Errichtung der ersten europäischen Strecke des futuristischen Transportkonzepts führen könnten. Das berichtet das US-Finanznachrichtenmagazin Bloomberg. Demnach bekommt das Unternehmen von dem norditalienischen Autobahnverwalter CAV (Concessioni Autostradali Venete) 4 Millionen Euro für eine erste Machbarkeitsstudie. Im Erfolgsfall könnten weitere 46 Millionen Euro für eine Designstudie und 750 Millionen Euro für einen Prototyp und eine Teststrecke folgen. Die würde demnach auf einem Teilstück der Strecke zwischen Padua und Venedig errichtet, sollte es tatsächlich so weit kommen.

HyperloopTT wurde 2013 als Hyperloop Transportation Technologies gegründet und widmet sich der Realisierung des vom US-Milliardär Elon Musk vorgeschlagenen gleichnamigen Transportkonzepts. Inzwischen betreibt es dafür die weltweit erste Teststrecke in Originalgröße, errichtet im französischen Toulouse. Trotzdem war es zuletzt nicht nur um HyperloopTT, sondern die futuristische Transporttechnik insgesamt ruhiger geworden. Bei einer in der kalifornischen Stadt Quai Valley geplanten Strecke etwa wurde nie mit dem Bau begonnen. Bei dem geplanten Bau in Italien könnte nun helfen, dass die CAV an den betriebenen Autobahnabschnitten die nötigen Rechte hält, um dort gegebenenfalls auch solch eine Strecke zu errichten, schreibt Bloomberg.

Als Hyperloop wird seit Musks Vorschlag ein System aus Transportkapseln bezeichnet, die mit mehreren Hundert Kilometern pro Stunde durch eine Vakuumröhre gejagt werden sollen. Obwohl wichtige technische Aspekte des Konzepts weiterhin nicht befriedigend geklärt sind – etwa bezüglich der Sicherheit und der Konstruktion der immens langen Vakuumröhren oder Schwierigkeiten bei der Streckenführung – arbeiten mehrere Unternehmen an einer Realisierung. Einige davon haben bereits angekündigt, sich vorerst auf einen Frachttransport konzentrieren zu wollen, darunter HyperloopTT. Die Hürden dafür sind deutlich niedriger als für die Personenbeförderung.

Auch in Deutschland wird gegenwärtig eine Hyperloop-Teststrecke errichtet. Geplant ist auf einem Gelände der Technischen Universität München eine 24 Meter lange und inklusive Fundament vier Meter hohe Betonröhre, in der ein Vakuum erzeugt werden kann. Ohne Luftwiderstand soll eine Kapsel dort durch gleiten, aber nicht mit Menschen an Bord. Dass auch ein Prototyp für diese Kapsel in Originalgröße vorgesehen ist, hat die Universität schon 2020 angekündigt. Projektleiter Gabriele Semino hat Fragen zu den Arbeiten und Plänen in einer Folge der #heiseshow beantwortet.

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(mho)