IBM stellt neuen Großrechner z9 vor

Mit dem neuen Flaggschiff "System z9" will Big Blue im High-End-Bereich seinen Marktanteil verbessern. Außerdem hat das Unternehmen heute ein neues IT-Konzept vorgestellt und die Gründung eines "Blade-Konsortiums" angekündigt.

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IBM will mit einer neuen Server-Generation im High-End-Bereich seinen Marktanteil verbessern und auf die veränderten Anforderungen seiner Kunden reagieren. Ziel der 1,2 Milliarden US-Dollar teuren Entwicklung des "System z9" sei es, die wachsende Zusammenarbeit der Unternehmen sowie den Datenaustausch untereinander besser zu unterstützen und zugleich sicherer zu machen, teilte das Unternehmen heute in New York mit.

"Unsere Kunden sind derzeit massiv damit beschäftigt, ihre Infrastruktur den veränderten Anforderungen anzupassen", sagte IBM-Vertriebsdirektorin Martina Köderitz der dpa. Das System z9 biete gegenüber dem derzeitigen Flaggschiff z990 nahezu die doppelte Leistung. IBM setze weiter auf offene Standards, damit verschiedene Rechnersysteme bei den Unternehmen zusammenarbeiten können. Auch verbesserte Funktionen für die Datensicherheit hätten im Vordergrund der Entwicklung gestanden. Vertrauliche Kundendaten könnten zum Beispiel nun nicht nur auf dem Server selbst, sondern auch auf dem Speichermedium verschlüsselt werden.

Das IBM System z9 109 soll in den fünf Modellen S08, S18, S28, S38 und S54 mit bis zu 512 GByte Hauptspeicher erhältlich sein. Das System ist im so genannten Multi-Book-Design gebaut, mit dem bis zu vier "Books" pro Server möglich sind. Sie enthalten jeweils ein Multichip-Modul (MCM), das die Prozessoren, Speicher und andere Komponenten enthält. Auf diese Weise werden die z9-109-Rechner mit bis zu 54 Prozessoreinheiten ausgeliefert, die auf der Technologie CMOS-10S-SOI basieren. Diese Maximalzahl soll im S54 mit je 16 Prozessoreinheiten je MCM möglich sein, der im November 2005 auf den Markt kommen soll. Die anderen Modelle werden mit 12 Prozessoreinheiten je MCM ausgeliefert. Preise hat IBM noch nicht bekannt gegeben.

"Es gibt weiterhin ein großes Wachstumspotenzial im Servermarkt", sagte IBM-Manager George Walsh. Im milliardenschweren Markt für High-End-Server und Mainframes mit über 250.000 US-Dollar Anschaffungspreis hält IBM einen Marktanteil von etwa 39 Prozent, so das Marktforschungsunternehmen IDC laut Big Blue. Den Erhebungen von Gartner zufolge belief sich der Anteil im Markt für Mainframes (100.000 bis 500.000 Dollar Anschaffungspreis) im vierten Quartal 2004 auf 15 Prozent.

IBM hat heute außerdem ein neues IT-Konzept vorgestellt, mit dem das Unternehmen auf veränderte Anforderungen seiner Kunden reagieren will. Dabei geht es um eine schnellere Integration von Geschäftsprozessen und eine bessere gemeinsame Nutzung von Informationen sowie IT-Ressourcen, die bei vielen Unternehmen angestrebt würden. Das Konzept "Systems Agenda" basiert auf den Elementen "Virtualisierung aller IT-Ressourcen, Unterstützung offener Standards und herstellerübergreifende Zusammenarbeit für schnellere Innovationen", teilt IBM mit.

Weiter hat IBM die Gründung des Konsortiums Blade.org angekündigt. Es soll Blade-Server-basierte Produkte entwickeln. Im Gründungsausschuss sind unter anderem Brocade, Cisco, Citrix, Intel, NetApp, Nortel, Novell und VMware vertreten. (anw)