IDF: Datentransfers mit 10 GBit/s für jedermann

Die optische Schnittstelle mit dem Codenamen Light Peak soll extrem hohe Datentransferraten erreichen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 171 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Ein Light-Peak-Chip samt lösbarer Kabelverbindung und Lichtleitern; eigentlich kommt unsichtbares Infrarotlicht zum Einsatz.

(Bild: Intel)

Unter dem Projektnamen Light Peak hat Intel eine optische Schnittstelle für Desktop-Rechner und Notebooks entwickelt, die in der ersten Generation 10 Gigabit an Daten pro Sekunde übertragen soll und das Potenzial für eine spätere Steigerung auf 100 GBit/s mitbringt.

Aktuelle PCs enthalten mit PCI Express 2.0 eine interne Schnittstelle, die pro Lane 5 Gigatransfers/s (vollduplex) überträgt und wegen einer 8-Bit-10-Bit-Kodierung netto maximal 500 MByte/s erreicht. Bezahlbare externe Schnittstellen wie 1-GBit/s-Ethernet erreichen aber lediglich etwa 120 MByte/s, USB 3.0 SuperSpeed läuft mit demselben PCIe-2.0-"Wirespeed" von 5 GBit/s – was in der Praxis bei USB SuperSpeed netto wirklich über den Draht gehen wird, etwa mit dem Protokoll USB Attached SCSI (UAS), ist noch unklar.

Komponenten wie 10 Meter lange Kabel und Laser-Transmittter-Chips für die 10-GBit/s-Version der Light-Peak-Technik könnten bereits im kommenden Jahr marktreif sein, meint Dadi Perlumtter, frischgebackener Co-Chef der Intel Architektur Group (IAG). Light Peak könnte Protokolle von Interfaces wie USB, HDMI oder PCIe bündeln und über eine gemeinsame optische Verbindung – also ohne elektromagnetische Probleme – übertragen. Potenziell könnten sich so beispielsweise auch externe Grafikkartenmodule an (Mobil-)Rechner ankoppeln lassen.

Noch 2007 deutete Intel auf dem IDF optische Fasern in USB-Kabeln an.

(Bild: Intel)

Als Intel vor zwei Jahren USB 3.0 erstmals ankündigte, war auch von optischen Fasern die Rede, die in USB-Kabel eingebettet werden können und in Aussparungen im Isolator des USB-Steckverbinders münden. Davon war in der fertigen USB-3.0-Spezifikation aber nicht mehr die Rede. Möglicherweise ist das Intel-Team, das die für USB 3.0 dereinst angedachte optische Verbindung entwickeln sollte, einfach erst jetzt fertig geworden.

Vor rund zwei Jahren hatte Intel auch optische Kabel für 10-GBit-Ethernet- und Infiniband-Verbindungen vorgestellt, die an herkömmliche 10-GbE- und IB-Hostadapter mit SFP-Anschluss passen; die dafür zuständige Intel-Sparte wurde allerdings 2008 an Emcore verkauft. Ebenfalls 2008 wiederum hatte Intel einen besonders empfindlichen und schnellen Fotodetektor vorgestellt.

Zum IDF Fall 2009 siehe auch:

(Erich Bonnert) / (ciw)