IDF: UWB-Verfechter demonstrieren Interoperabilität via Wireless USB

Intel, NEC, Texas Instruments und Wisair haben erstmals Funkverbindungen auf Basis von Ultra Wideband mit Geräten verschiedener Hersteller demonstriert.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Intel, NEC, Texas Instruments und Wisair haben erstmals Funkverbindungen auf Basis von Ultra Wideband mit Geräten verschiedener Hersteller demonstriert. Die Protagonisten führten mittels Prototypen Anwendungen wie simples Dateikopieren oder auch Video-Streaming vor, wobei unter anderem eine Wireless-USB-Festplatte von NEC, ein Wireless-USB-Flash-Drive von TI sowie ein Wireless-USB-Host von Intel zum Einsatz kamen.

Das Know-how steuern im Prinzip zwei Organisationen bei -- die Multi-Band OFDM Alliance, in der eine Fraktion der UWB-Verfechter organisiert ist, sowie die Wireless USB Promoter Group, die eine Prototypen-Version des Wireless USB Stacks gestellt hat. Die beiden Gruppen wollen Spezifikationen für drahtlose Highspeed-Verbindungen entwickeln, die Desktop-PCs, Notebooks, Handhelds, Peripheriegeräte wie Festplatten sowie Geräte der Unterhaltungselektronik koppeln, etwa DVD-Player und HDTV-Fernseher.

Als Funktechnik soll UWB gemäß den Vorstellungen der MultiBand OFDM Alliance dienen und "als sehr schnelles Funkverfahren für Kurzstrecken" beispielsweise Video- oder Audio-Daten befördern. Treibende Kräfte der MBOA sind neben Intel die Unternehmen Alereon, Hewlett Packard, Philips, Nokia, Samsung, Staccato Communications, Sony, Texas Instruments und Wisair. Die WUSB Promoter Group haben Agere Systems, Microsoft sowie wiederum HP, Intel, NEC, Philips und Samsung im Februar dieses Jahres gegründet. Weitere Mitglieder sind Appairent Technologies, Alereon, Staccato Communications, STMicroelectronics, Texas Instruments und wiederum Wisair. Die Gruppe will unter anderem die aktuelle, kabelgebundene USB-Treiberarchitektur stützen und Bedienungskomfort sowie -philosophie in der kabellosen Technik Wireless USB umsetzen.

Wireless USB soll in der ersten Version im Nahfeld bis zu 480 MBit/s befördern, also so schnell wie USB 2.0 übertragen; bis zu 100 MBit/s kann man noch bei zehn Metern Entfernung erwarten. An der Spezifikation tüftelt man allerdings noch. Sie soll im Laufe des Jahres fertig werden und unter der IEEE-Bezeichnung 802.15.3a firmieren. Den Namen Wireless USB haben Firmen wie Cypress zwar schon im letzten Jahr zu besetzen versucht, aber sie bieten lediglich Chips mit proprietären und weit langsameren Verfahren für die Anbindung von USB-Geräten über 2,4-GHz-Funkstrecken an.

Erste Produkte mit Wireless USB soll es ab 2005 geben, sagte Intels Jeff Ravencraft, zugleich Chairman der WUSB Promoter Group. Anfangs dürfte es sich um Erweiterungskarten und Dongles handeln. Später erst erwartet man Geräte, die schon ab Werk mit Wireless USB ausgerüstet sind. Die erst kürzlich für Anfang 2005 angekündigte erste Mini-PCI-Karte mit UWB gründet auf der langsameren DS-UWB-Technik, eine Art Vetter oder auch Konkurrent von UWB für Wireless USB.

Zum Intel Developer Forum USA Fall 2004 siehe auch: (dz)