IG-Metall-Chef sieht keine Untreue bei Mannesmann-Übernahme

"Ich habe zu keinem Zeitpunkt unsauberen Geschäften bei Mannesmann zugestimmt", betonte Klaus Zwickel.

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  • dpa

IG-Metall-Chef Klaus Zwickel hat erneut Untreue-Vorwürfe im Zusammenhang mit der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone zurückgewiesen. "Ich habe zu keinem Zeitpunkt unsauberen Geschäften bei Mannesmann zugestimmt", sagte Zwickel. Die Untreue-Vorwürfe entbehrten jeder Grundlage. Er räumte allerdings ein, statt seiner Stimmenthaltung bei dem Aufsichtsratsbeschluss über Abfindungszahlungen für Mannesmann-Manager in Millionenhöhe "wäre ein klares Nein besser gewesen". Rücktrittsforderungen, die laut Bild-Zeitung aus den Reihen der Union und der FDP erhoben wurden, wies Zwickel zurück.

Er habe sich "absolut nichts vorzuwerfen", sondern habe sich "in jeder Beziehung korrekt verhalten, auch moralisch", betonte Zwickel. "Wenn die Staatsanwälte dennoch meine Stimmenthaltung jetzt als Beitrag zur Schädigung des Vermögens der Mannesmann AG werten, stellt das die Tatsachen auf den Kopf." Den ermittelnden Düsseldorfer Staatsanwälten warf Zwickel vor, sie wollten um jeden Preis "frühere Mannesmann-Manager und Aufsichtsratsmitglieder auf die Anklagebank bringen". Außerdem hätten sie "wesentliche Teile der Ermittlungsunterlagen den Medien gezielt zugespielt". Er habe daher kein Vertrauen mehr in die Objektivität und Neutralität der Ermittler.

Zwickels Anwalt Rainer Hamm sagte, er sehe sich in diesem Fall erstmals in seiner Laufbahn gezwungen, die Ablösung der Staatsanwälte wegen Voreingenommenheit zu verlangen. Auch sei er "immer noch wild entschlossen, eine Anklage zu verhindern. Aber ob das mit diesen Anwälten möglich sein wird, ist fraglich."

Der Leiter der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft, Hans-Reinhard Henke, erklärte, er sehe nicht die geringste Veranlassung, die beiden Dezernenten des Ermittlungsverfahrens abzulösen. Weiter wollte er die Vorwürfe von Zwickels Seite nicht kommentieren. (dpa) / (jk)