ILOVEYOU: Klage gegen Hauptverdächtigen fallen gelassen

Im Verfahren gegen den mutmaßlichen Urheber des ILOVEYOU-Wurms, den Studenten Onel de Guzman, hat das zuständige philippinische Justizministerium alle Anklagen fallen gelassen.

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Von
  • Christoph Laue

Im Verfahren gegen den mutmaßlichen Urheber des ILOVEYOU-Wurms, den Studenten Onel de Guzman, hat das zuständige philippinische Justizministerium alle Anklagen fallen gelassen. Als Begründung nannte ein Sprecher des Ministeriums laut der Nachrichtenagentur AP die zum Zeitpunkt der Tat im Mai 2000 noch unzureichende Gesetzgebung auf den Philippinen. Damals existierte keine rechtliche Handhabe gegen Computerkriminalität, sodass die Staatsanwaltschaft de Guzman wegen Diebstahls und Scheckkartenbetrugs angeklagt hatte. Diese Anklagen wies das Justizministerium jetzt als unbegründet zurück, weil sie entweder nicht auf den Bereich der Computerkriminalität anwendbar seien oder die vom Untersuchungsausschuss zusammen getragenen Beweismittel nicht für eine rechtskräftige Verurteilung ausreichten.

De Guzman war unter Verdacht geraten, nachdem Professoren der Hochschule, an der er studierte, Ähnlichkeiten zwischen der von ihm vorgelegten Abschlussarbeit und dem Code des ILOVEYOU-Wurms bemerkt hatten. Um Computerkriminalität zukünftig gezielter verfolgen zu können, hat der philippinische Präsident Joseph Estrada zwar im Juni entsprechende Gesetze unterzeichnet, allerdings dürfen diese nicht nachträglich auf frühere Fälle angewandt werden. (chl)