Im Jahr 2005 wurden 816 Millionen Handys verkauft

Die "Top Six" der Handy-Hersteller besitzen zusammen 80 Prozent der Marktanteile. Nokia hielt zuletzt 35 Prozent am Weltmarkt und führt deutlich vor Motorola und Samsung. BenQ-Siemens verlor hingegen an Boden.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

2005 wurden weltweit 816,6 Millionen Mobiltelefone verkauft – 21 Prozent mehr als im Jahr davor. Dies geht aus der aktuellen Markterhebung von Gartner hervor, die damit ihre eigene Prognose vom November übertreffen, jedoch unter dem Marktvolumen von 825 Millionen Handys bleiben, das IDC für 2005 festgestellt hat. Die "Top Six" der Handy-Hersteller hielten Gartner zufolge im Jahresdurchschnitt 79,4 Prozent am Weltmarkt für Mobiltelefone. Dieser Anteil stieg kontinuierlich von 78 Prozent im ersten Quartal 2005 bis auf 84 Prozent im Schlussquartal 2005. Dieses brachte mit einem Absatz von 235 Millionen Geräten den höchsten Vierteljahreswert seit dem Beginn der quartalsweisen Zählung durch Gartner 2001.

Nachdem der Marktanteil von Weltmarktführer Nokia 2004 auf 30,7 Prozent zurückgegangen war, konnten die Finnen mit Marktanteilen 32,5 Prozent im Gesamtjahr 2005 und gar 35 Prozent im vierten Quartal an alte Rekordwerte anknüpfen und die Wettbewerber deutlich auf Distanz halten. Sowohl auf dem Weltmarkt als auch in Westeuropa bleibt Motorola mit 17,7 Prozent Marktanteil klare Nummer zwei. Mit dem Start der Modellreihe RAZR kann der US-Konzern für sich in Anspruch nehmen, den Trend zu besonders flachen Handys gesetzt zu haben, der inzwischen zahlreiche Nachahmer findet. Wenn auch BenQMobile mit dem EF81 ebenfalls eine "Sprachflunder" im Angebot hat, ist die taiwanische Firma der Verlierer im Jahresvergleich der Marktanteile: Waren Ende 2004 BenQMobile beziehungsweise Siemens mit Marktanteilen zwischen sechs und sieben Prozent auf Augenhöhe mit LG und Sony Ericsson, bildete BenQMobile Ende 2005 das Schlusslicht der großen Sechs im Mobilfunkmarkt.

In Westeuropa wurden 2005 insgesamt 164 Millionen Handys abgesetzt, davon allein im vierten Quartal 49,1 Millionen Stück. Grund für zahlreiche Neuanschaffungen ist nach Beobachtung der Analysten der Wunsch, ein topmodisches Handy zu besitzen. In Großbritannien hätten Kunden lange vor Auslaufen ihres bestehenden Vertrages einen zusätzlichen geschlossen, um als erste ein pinkfarbenes RAZR oder ein Siemens CL75 in Händen zu halten. In der Region Asien/Pazifik treibt hingegen der Zuwachs an Neukunden das Geschäft mit Endgeräten. Dort wurden im vergangenen 204 Millionen Handys abgesetzt. Vor kurzem wurde in China die Zahl von 400 Millionen Handy-Kunden erreicht.

Weltweiter Absatz von Mobiltelefonen an Endverbraucher

Hersteller Stück (Mio.)
2005
Marktanteil
(Prozent)
Stück (Mio.)
2004
Marktanteil
(Prozent)
Nokia 265,614 32,5 207,231 30,7
Motorola 144,920 17,7 104,124 15,4
Samsung 103,753 12,7 85,238 12,6
LG 54,924 6,7 42,276 6,3
Sony Ericsson 51,773 6,7 42,031 6,2
Siemens 28,590 3,5 48,455 7,2
Sonstige 166,985 20,6 144,643 21,6
Gesamt 816,562 100 674,001 100