Intel investiert in Firma des Freenet-Erfinders

Intel hat das Startup-Unternehmen Uprizer, gegründert von Freenet-Erfinder Ian Clark, mit einer Finanzspritze von über 4 Millionen US-Dollar bedacht.

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Peer-to-Peer-Netzwerke sind nicht nur für tauschwütige Musikfreunde interessant. Die Firma Uprizer, die unter anderem vom Erfinder des Freenet Ian Clarke gegründet wurde, erhielt von Intel eine Kaptalspritze über 4 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen entwickelt Peer-to-Peer-Konzepte, die auf der Technik von Freenet aufsetzen. Neben Intel investierten auch Kline Hawkes und der Shugart Venture Fund in Uprizer.

Freenet ist ein freies, nicht-kommerzielles Peer-to-Peer-Netzwerk, in dem die Benutzer völlig frei und ungefiltert Informationen austauschen können sollen. Statt einem zentralen Dienst, der alle Informationen sammelt, sind die Informationen im Freenet verteilt: Es ist quasi unmöglich, Informationen zu sperren. Darüber hinaus werden die Informationen in die Bereiche des Netzwerkes bewegt, in denen eine hohe Nachfrage besteht – dadurch spart Freenet enorme Bandbreite. Da alle möglichen Daten im Freenet verbreitet werden, ist der Dienst bisher nicht ins Kreuzfeuer von Copyright-Inhabern gekommen, wie beispielsweise die auf MP3-Musikfiles spezialisierte Tauschbörse Napster.

Seit dem Erfolg von Napster haben auch andere Unternehmen den Nutzen von Peer-to-Peer entdeckt, weswegen Uprizer die Technologie von Freenet weiterentwickelt und beispielsweise starke Verschlüsselungsmethoden für die Datenübertragung hinzufügt. Uprizer glaubt, hiermit ein Konzept gefunden zu haben, mit dem die Internet-Industrie aus der Dot.com-Krise heraus kommen kann; mit Peer-to-Peer will man zurück zu den Wurzeln des Internets.

So hat sich der libertäre Gedanke des freien Informationsflusses schlussendlich in der liberalen Welt des globalen Kapitalismus eingegliedert -- Informations- und Wirtschafts-Libertäre treffen sich. Jetzt geht das Rennen zwischen den Konzernen los, wer den Standard für die freie Informationsübertragung setzt. Intel hofft, dass sich mit dem Peer-to-Peer-Konzept die Nachfrage nach Peers – also Computern – erhöht, und investiert deswegen auch in andere Peer-to-Peer-Entwickler wie etwa Groove Networks des Notes-Erfinders Ray Ozzie. (hag)