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Intel plant Celerons und Pentiums mit Atom-Technik

Nachdem Intel in einer Preisliste im Web versehentlich Celeron-M-Prozessoren mit ungewohnten Produktbezeichnungen veröffentlicht hatte, bestätigte eine Sprecherin nun die Pläne des Unternehmens.

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Intel will die eigentlich für Smartphones und Tablets entwickelten CPU-Kerne der "Silvermont"-Atoms künftig auch in bestimmten Celeron- und Pentium-Typen einsetzen. Diese Pläne bestätigte eine Unternehmenssprecherin gegenüber dem US-Magazin PCWorld. Kürzlich waren in einer im Web veröffentlichten Intel-Preisliste Typenbezeichnungen wie "Celeron M N2910" aufgetaucht. Diese bezeichnete einen 22-Nanometer-Prozessor mit vier Kernen, 2 MByte L2-Cache und 1,6 GHz Taktfrequenz. Auch Celeron M N2805 und N2810 waren zu finden. Nach wenigen Tagen verschwanden diese wieder aus dem Dokument, regten aber Spekulationen über "Atom-Celerons" an: Die aktuelle Atom-Generation für Netbooks und "Nettops" nennt Intel N2000 und D2000.

Intel findet, dass Silvermont-Kerne auch für Celerons taugen.

(Bild: Intel)

Die CPU-Kerne mit Silvermont-Technik sollen sehr viel leistungsfähiger und effizienter sein als die Saltwell-Kerne der aktuellen 32-nm-Atoms. Einen Performance-Vergleich zum verbreiteten Celeron 847, der etwa in Billig-Notebooks oder auch Mini-PCs zu finden ist, sucht man aber bisher vergeblich. Intel schaltet bei Pentium und Celeron viele attraktive Funktionen teurer Chips ab, etwa AES-Befehle, die Befehlssatzerweiterung AVX, den Transcoder Quick Sync Video oder auch Clear Video HD. Bei einfachen Aufgaben könnten die neuen Atom-Cores also wohl durchaus ähnliche Leistungen wie die abgespeckten Standard-Prozessorkerne liefern. Wann die Atom-Celerons zu erwarten sind, verriet Intel-Sprecherin Kathy Gill der PCWorld nicht.

Ursprünglich hatte Intel die 2008 erstmals vorgestellten Prozessoren der Baureihe Atom für Tablets, Smartphones und "Mobile Internet Devices" entwickelt, wie es seinerzeit noch hieß. Doch der erste Atom-Erfolg waren Netbooks, also billige Mini-Notebooks mit sehr niedriger Performance. Nur sehr langsam gelingt es Intel, den Atom in sein Zielgebiet zu manövrieren: Die Atom-Typen Z2460, Z2420 und Z2580 stecken in einigen Android-Smartphones, der Z2760 in Tablets mit Windows 8. (ciw)