Intel spezifiziert Architektur für Handys und PDAs

Der Prozessor-Riese Intel hat eine Architektur für die Entwicklung von Internet-Applikationen und Drahtlos-Geräten vorgestellt.

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Der Prozessor-Riese Intel hat auf dem Intel-Entwicklerforum in Japan eine Architektur für die Entwicklung von Internet-Applikationen und Drahtlos-Geräten der "nächsten Generation" vorgestellt. Die Personal Internet Client Architecture, abgekürzt PCA, definiert Spezifikationen zur Entwicklung von Client-Lösungen für Handys oder Organizer, die ihre Internet-Verbindungen etwa über UMTS-Netze herstellen. UMTS, Universal Mobile Telecommunication System, wurde spezifisch für die schnelle Datenübertragung entwickelt und könnte beispielsweise Bewegtbildkommunikation ermöglichen. Der Regelbetrieb der UMTS-Netze soll in zwei bis drei Jahren beginnen.

Intels Vice President und General Manager für den Bereich Drahtlos-Kommunikation, Ron Smith, meint, dass die neue Intel-Architektur die Entwicklung von Geräten und Anwendungen der dritten Mobilfunkgeneration beschleunigen wird, schon weil man damit Hardware und Software gleichzeitig entwickeln könne. Zurzeit verlaufe die Arbeit an neuen funkgestützten Internet-Geräten jedoch seriell und langsam, sagte Smith. Derzeit handelt es sich bei PCA nur um eine vorläufige Spezifikation; die endgültige Fassung soll inklusive Entwickler-Kit gegen Jahresende zur Verfügung stehen.

Näher besehen entpuppt sich die Architektur mehr als Sprungbrett für diverse Intel-Produkte. So gründet sie im wesentlichen auf dem Intel-Prozessor StrongARM und dessen Nachkömmlingen, die Intel "XScale-Familie" nennt. Auch dient der Hersteller im selben Atemzug zum Beispiel seine Speicherbausteine an. Fachleute sehen die Entwicklung des PCA-Papiers insofern eher als verspäteten Versuch Intels, doch noch auf den davoneilenden Mobilfunk-Zug aufzuspringen – ein Bereich, der zwar enorme Wachstumsraten verspricht, in dem aber die Mobilfunkhersteller wie Ericsson, Motorola oder Nokia keine Intel-Bausteine einsetzen.

Erst kürzlich meldete sich Intel mit der Neuauflage der Mobile Data Initiative zu Wort. Das neue Forum heißt Mobile Data Initiative Next Generation, MDI-ng. Große Wirkung war von dem alten MDI, das bereits 1996 gegründet wurde, nicht ausgegangen – die immer schnelleren Verfahren zur Datenübertragung per GSM-Mobilfunk (HSCSD, GPRS, EDGE) stammen samt und sonders von den GSM-Platzhirschen wie Ericsson oder Nokia. (dz)