Intel stellt zwei mobile Vierkern-Prozessoren vor

Auf den ersten Blick erscheint eine Messe für Computerspiele ein eher ungewöhnlicher Ort für die Vorstellung zweier Mobilprozessoren. Intel wagt mit den ersten Quad-Core-CPUs für Notebooks bewusst diesen Spagat, denn mit 45 Watt Thermal Design Power (TDP) werden sie hauptsächlich in Gaming-Laptops mit 17-Zoll-Bildschirm Verwendung finden – aber auch in Mobile Workstations. Dem Core 2 Extreme QX9300 spendiert der Prozessorgigant eine Taktfrequenz von 2,53 GHz sowie 12 MByte Level-2-Cache. Der Core 2 Quad Q9100 läuft mit 2,26 GHz, hat im Unterschied zum QX9300 aber keinen frei einstellbaren Multiplikator. Wie bei den Desktop-Pendants handelt es sich beim QX9300 und Q9100 nicht um native Vierkernchips, sondern um zwei Dual-Core-Dies, die sich auf dem gleichen Träger einen gemeinsamen FSB1066-Frontsidebus teilen; der 12 MByte große L2-Cache steht daher keinem Kern am Stück zur Verfügung, sondern je zwei Kerne teilen sich 6 MByte. Als Basis dient den mobilen Quad-Core-Prozessoren die im Juli vorgestellte Centrino-2-Plattform, mit GM47-, GM45 beziehungsweise PM45-Chipsatz.

Über die Notebook-Hersteller plant Intel das Extreme Tuning Utility auszuliefern, mit dem sich im Betrieb unter Windows Multiplikator, Frontsidebus, Versorungsspannung und Speichertimings verändern lassen. Zudem erweitert der Chiphersteller seine dynamische Übertaktungsfunktion zur Dual Intel Dynamic Acceleration Technology. Sind nur ein oder zwei Kerne ausgelastet, arbeiten diese mit höherer Taktfrequenz, während die verbleibenden in den stromsparenden C3-Modus gehen. Diese Funktion soll zukünftig auch in die Core-i7-Desktop-CPUs mit Codenamen Nehalem als Turbo-Mode Einzug halten. Auf der Games Convention zeigen unter anderem Toshiba und Flextronics erste Laptops mit den neuen Mobilprozessoren. Schon in den letzten Tagen hatten Dell, HP und Lenovo Vierkern-Notebooks angekündigt; Fujitsu Siemens will seine Mobile Workstation Celsius H H265 und H270 optional mit dem QX9300 ausstatten. (chh)