Intel veröffentlicht Spezifikation für Grafikport AGP-8X

Als Vorschlag für einen künftige, leistungsfähigere Grafikkartenschnittstelle präsentiert Intel einen Entwurf der AGP-8X-Spezifikation.

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Als Vorschlag für einen künftige, leistungsfähigere Grafikkartenschnittstelle präsentiert Intel einen Entwurf der AGP-8X-Spezifikation in der Revision 0.9. Entsprechende Vorhaben zur Entwicklung von AGP-8X hatte Intel auf dem IDF im August dieses Jahres angekündigt, konnte damals aber noch keine Details zu der geplanten Schnittstelle nennen.

Nun wird der Prozessor-Hersteller konkreter: Der AGP-8X-Modus bietet mit einer theoretischen maximalen Transferrate von 2,1 GByte/s die doppelte Transferleistung der heute üblichen AGP-4X-Schnittstelle. Sowohl AGP-8X-taugliche Mainboards als auch entsprechende Grafikkarten können so hergestellt werden, dass sie rückwärtskompatibel zu den aktuellen Betriebsmodi AGP-1X, -2X und -4X bleiben. Die eigentliche Taktfrequenz der Schnittstelle beträgt auch im AGP-8X-Modus 66 MHz. Während eines 15 Nanosekunden dauernden Taktintervalls überträgt eine AGP-8X-Grafikkarte allerdings 8 Datenwörter zu je 32 Bit, also insgesamt 32 Byte Daten.

Für diese sehr hohe Datentransferrate sind einige technische Änderungen im Vergleich zum 4X-Modus nötig. So beträgt die Signalspannung auf den Datenleitungen im 8X-Modus nur noch 0,8 Volt; außerdem kommt ein differenzielles Signalisierungsschema zum Einsatz. Bei AGP-4X beträgt die Signalspannung 1,5 Volt, im 1X- und 2X-Modus maximal 3,3 Volt.

Die zulässige Strombelastbarkeit des Accelerated Graphics Port bleibt auch bei der AGP-8X-Spezifikation gegenüber dem heutigen Standard unverändert. Immerhin dürfen Grafikkarten sich über 40 Watt genehmigen: 6 Ampere aus der 3,3-Volt-Leitung, 2 A aus 5 Volt und 1 A aus 12 Volt. Noch leistungshungrigere Grafikkarten benötigen wie bisher einen AGP-Pro-Steckplatz, der mit zusätzlichen Stromversorgungspins je nach Ausführung bis zu 110 Watt Leistung liefern kann.

Durch die steilen Signalflanken, die im 8X-Modus auftreten, ist eine ausgefeilte Signalführung sowohl auf der Grafikkarte als auch auf dem Mainboard nötig. Neu bei AGP-8X-Grafikkarten ist ein genau definierter Kalibrierungszyklus, durch den sich Mainboard-Chipsatz und Grafikchip aufeinander einstellen.

Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, mehrere AGP-Steckplätze auf ein Mainboard zu packen. Die bisherige AGP-Spezifikation sah nur einen AG-Port pro Board vor. Für Workstations sind noch weitere technische Schmankerl in Vorbereitung. Dazu gehören isochrone Datentransfers, die die Verarbeitung von Streaming-Daten wie etwa Video erleichtern, und die 64-Bit-AGP-8X-Spezifikation, die aber noch in den Kinderschuhen steckt.

Der AGP-8X-Spezifikationsentwurf ist auf dem Intel-Webserver öffentlich zugänglich. (ciw)