Intels Quartalsgewinn stark zurückgegangen

Mit einem Minus von 64 Prozent konnte Intel immer noch die Erwartungen leicht übertreffen - diese waren jedoch bereits mehrmals nach unten korrigiert worden.

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Von
  • Jürgen Kuri

Mit Spannung erwartete die Branche die Zahlen des Chip-Giganten Intel – und wie befürchtet kann Intel keine besonderen Glanzlichter setzen. Klammert man Sonderbelastungen im Zusammenhang mit Firmenaufkäufen aus, dann erreichte der Gewinn im ersten Quartal 1,1 Milliarden US-Dollar (16 Cents pro Aktie), ein Minus von 64 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz schrumpfte um 16 Prozent auf 6,7 Milliarden US-Dollar. Damit konnte Intel die schon massiv reduzierten Erwartungen der Wall Street knapp übertreffen: Die Börsianer waren nach diversen Gewinnwarnungen und Befürchtungen über die Auswirkungen der schlechten US-Konjunktur von einem Umsatz von 6,5 Milliarden US-Dollar und einem Gewinn von 15 Cents pro Aktie ausgegangen.

Unter Einbeziehung von Sonderbelastungen schrumpfte der Gewinn von Intel um 82 Prozent auf 485 Millionen US-Dollar. Intel erwartet nun für das zweite Quartal einen Umsatz zwischen 6,2 Milliarden und 6,8 Milliarden US-Dollar. Der Konzern will für das Gesamtjahr für Forschung und Entwicklung rund 4,2 Milliarden US-Dollar und für Investitionen 7,5 Milliarden US-Dollar ausgeben.

Auch wenn die vorgelegten Zahlen vor allem im Vergleich zur Vorjahresperiode nicht berauschend sind, gibt sich Intel vorsichtig optimistisch. "Unser Mikroprozessoren-Geschäft scheint sich stabilisiert zu haben", erklärte Intel-Chef Craig R. Barrett. Er rechnet in Zukunft, ausgehend vom gegenwärtigen Geschäftsniveau, mit normalen saisonalen Trends. Das Unternehmen spürt laut Barrett aber bei Kommunikationsprodukten eine andauernde Schwäche. Auch werden nach den Worten von Intels Finanzchef Andy Bryant Preissenkungen bei den Prozessoren Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal negativ beeinflussen. Alle Hoffnungen bei dem Konzern dürften nun im Stammgeschäft mit PC-Prozessoren auf dem Pentium 4 liegen – den versucht Intel mit einer intensiven Preisoffensive in den Markt zu drücken.

Ob damit die Konkurrenz von AMD in Schach gehalten werden kann, die inzwischen auch am angestammten Intel-Markt der PCs für Unternehmen knabbert, wird sich zeigen müssen: Analysten befürchten bereits, dass Intel durch AMD zu einem scharfen Preiswettbewerb gezwungen wird, der weitere negative Einflüsse auf die Umsätze haben könnte. Vorerst aber freut sich die Börse, dass Intel nicht ganz so schlecht abschnitt wie befürchtet – oder wie der Rest der Branche. Im nachbörslichen Handel stieg der Kurs des Intel-Papiers um 11,30 Prozent auf 28,97 US-Dollar. (jk)