Internet: Neue Registrierungen für Domain-Namen

Fünf neue Registrierungsstellen für Domain-Namen wurden durch die amerikanische Organisation zur Verwaltung des Internet benannt, darunter AOL und France Telecom.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die neue Namensstruktur des Internet nimmt immer deutlicher Gestalt an. Das ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) hat am Mittwoch fünf Firmen benannt, die in Zukunft als Registraturen für Domain-Namen im Internet fungieren können. Zu den fünf gehört überraschenderweise auch der Online-Dienst AOL, der damit seine Position als Dienstleister und Internet-Provider weiter ausbauen kann. Daneben benannte das ICANN France Telecom, einen Provider aus Melbourne, register.com und das Internet Counsel of Registrars (CORE). Die Integration des CORE ist wohl als Einbindung durch Umarmung zu verstehen: Es stellt die Organisation der Registraturen nach dem ursprünglichen Plan der IANA (Internet Assignend Numbers Authority) dar, der durch das Vorgehen der US-Regierung und die Einrichtung des ICANN obsolet wurde.

Ab Montag, den 26. April, sollen die fünf neuen Registraturen mit internen Tests beginnen. Sind diese bis zum 24. Juni erfolgreich abgeschlossen, will das ICANN 29 weitere Firmen als Registrierungsstellen für Domain-Namen benennen. Dazu dürften dann unter anderem AT&T sowie diverse Internet-Provider und Dienstleister aus der ganzen Welt gehören - zumindest fast, den bislang sind weder aus Deutschland noch aus den lateinamerikanischen Ländern oder den Staaten des ehemaligen Ostblocks Registraturen benannt. Der Hauptteil der neuen Registraturen kommt aus den USA und Kanada, aus Asien ist eine japanischer Firma vertreten, Europa ist neben der France Telekom mit Unternehmen aus Dänemark, Norwegen, Spanien, Schweden und England repräsentiert.

Die Firma Network Solutions, die bislang im Auftrag von IANA und InterNIC (Internet Network Information Center) das Monopol auf die Registrierung von .com-Domains und die Verwaltung der zentralen Namensdatenbank hatte, muß sich aber vorerst wenig Sorgen machen. Die Kontrolle und Administration der zentralen Datenbank bleibt erst einmal weiter in ihren Händen - bis sich die neuen Strukturen endgültig etabliert haben, muß jede der neuen Registraturen 9 US-Dollar pro Jahr und registriertem Namen an Network Solutions zahlen.

Einen ausführlichen Bericht zu den politischen und technischen Hintergründen der Auseinandersetzung um die Namensstruktur und Adressierung in Internet sowie Telephonnetzen lesen Sie in Ausgabe 9/99 der c't, die ab dem 26.4. am Kiosk erhältlich ist. (jk)