Irans Präsident: Das Internet nicht als Gefahr sehen

Ruhani verweist darauf, trotz Internet habe noch kein Iraner seine Identität verloren. Der Klerus solle sich weniger engstirnig zeigen und allen Iranern freien Zugang zu Diensten wie Facebook und Twitter gewähren.

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Von
  • dpa

Hassan Ruhani ist selbst Twitter-Nutzer.

(Bild: Mojtaba Salimi)

Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat erneut mehr Internet-Freiheit in seinem Land gefordert. "Wir sollten das Internet nicht als Gefahr sehen, sondern als nützliches neues Kommunikationsmittel", sagte er am heutigen Samstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna und forderte vom Klerus weniger Engstirnigkeit in dieser Frage. "Das Internet gibt es schon seit Jahrzehnten, und kein Iraner hat seither seine Identität verloren." Es habe auch Zeiten gegeben, da hätten dieselben Kritiker ernsthaft geglaubt, dass Jugendliche sofort vom Glauben abfielen, wenn ein Videorekorder auch nur ans Fernsehgerät angeschlossen würde.

Ruhani, der als moderat gilt, setzt sich mit seiner Regierung für eine Aufhebung der Internetzensur ein. Aus seiner Sicht sollten alle Iraner freien Zugang zu sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter haben. Das islamische Establishment wertet diese Netzwerke jedoch als Spionageapparate der USA und bezichtigt Mitglieder der Sünde. Erst Anfang Mai hatte es wegen eines Verbots des Kurznachrichtendienstes WhatsApp Streit zwischen der Regierung und der Zensurbehörde gegeben. (ck)