Japan plant Strafzoll auf DRAMs von Hynix

Japan will ab Ende Januar 27 Prozent Einfuhrzoll auf DRAM-Speicherchips von Hynix erheben.

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Japan will ab Ende Januar auf DRAM-Speicherchips von Hynix 27 Prozent Einfuhrzoll erheben. Damit folgt Japan den USA und Europa, wo die Hynix-Speicherchips bei der Einfuhr aus Süd-Korea seit 2003 mit 44 Prozent respektive 35 Prozent Zoll belegt werden.

Die japanische Regierung beschuldigt Süd-Korea, den Speicherhersteller Hynix Semiconductor durch staatliche Banken zu subventionieren. Im Jahr 2004 hatten zwei japanische Chip-Hersteller Beschwerde über die angeblichen, wettbewerbsverzerrenden Beihilfen eingelegt. Der geplante Strafzoll muss noch offiziell vom japanischen Kabinett abgesegnet werden.

Süd-Korea will gegen die Zollregelung mit rechtlichen Mitteln vorgehen und möglicherweise vor die Welthandelsorganisation bringen. Die Koreaner schalteten die WTO auch bezüglich der Strafzölle in den USA und Europa ein.

Hynix will sich angesichts der geplanten Strafzölle auf den Export von NAND Flashspeichern konzentrieren. Diese sind nicht von der Regelung betroffen. Der Markt für Flashspeicher, die beispielsweise in Digitalkameras und MP3-Playern wie Apples iPod zum Einsatz kommen, sei wachstumsstärker als der durch Überproduktion stagnierende DRAM-Markt. Zudem könne man die Strafzölle durch einen Export aus Produktionsstätten außerhalb Koreas umgehen. Auch Analysten glauben, dass die Zölle keine langfristigen Auswirkungen auf den koreanischen Speicherhersteller haben. Die Hynix-Aktien verloren am Freitag 4,9 Prozent. (uk)