Java 1.3 ist da

Vier Wochen vor der Entwicklerkonferenz Java One veröffentlicht Sun die Version 1.3 der Java 2 Platform Standard Edition (J2SE), der Java-Version für den Client. Im Gegensatz zu den Schritten vom JDK 1.0 zu JDK 1.1 und schließlich zum JDK 1.2 stehen diesmal weniger API-Erweiterungen als Verbesserung der Virtual Machine (VM) im Mittelpunkt. Diese ist für das Ausführen des Java-Codes auf dem Client-Rechner verantwortlich.

J2SE 1.3 beinhaltet die Hotspot VM für Clients, die besonders JFC/Swing-basierte Anwendungen beschleunigt. Die bessere Verteilung über das Web unterstützt J2SE 1.3, indem diese Version häufig verwendete Applets in einem lokalen Cache speichert und optionale Packages wie das Java Media Framework bei Bedarf installiert. Bisher mussten die benötigten Bibliotheken entweder bereits auf allen Clients vorhanden sein oder grundsätzlich mit dem Applet in einer entsprechend aufgeblähten Datei ausgeliefert werden.

Das API selbst enthält einige Ergänzungen zu vorhandenen Packages wie AWT oder Java 2D, aber auch zusätzliche Packages wie Java Sound, RMI (Remote Method Invocation) und RMI/IIOP für verteilte Anwendungen mit und ohne CORBA sowie JNDI zur Einbindung von Directory-Diensten. Java-Entwickler dürfen sich über die Java Platform Debugger Architecture freuen, mit der Debug-Werkzeuge zur Fehlersuche auf die Virtual Machine über ein Standard-Interface lokal oder über das Netz zugreifen.

Windows-Anwender können die J2SE 1.3 unter http://java.sun.com/j2se/1.3/download-windows.html bereits bekommen. Auf der Seite befinden sich auch Verweise auf die kostenlosen Entwicklungsumgebungen Forte for Java, Community Edition und Borland JBuilder 3.5 Foundation Edition. Linux- und Solaris-Anwender müssen sich noch etwas gedulden: Sun kündigt auf http://java.sun.com/j2se/1.3/ die baldige Verfügbarkeit von Beta-Versionen an. (Rainald Menge) (ps)