KI-Gipfel in Bletchley Park: Staaten einigen sich auf Zusammenarbeit

Beim AI Safety Summit in Großbritannien haben zahlreiche Länder – darunter Deutschland und China – eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit unterzeichnet.

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(Bild: Bletchley Park Trust)

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Vertreter zahlreicher Länder zum Auftakt des "AI Safety Summit" auf dem historischen britischen Landsitz "Bletchley Park" eine Absichtserklärung für mehr Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) unterzeichnet. Die Regierungsvertreter, darunter der deutsche Digitalminister Volker Wissing (FDP), verweisen in der "Bletchley Declaration" auf die Chancen und Risiken der KI-Technologie.

Zu den 28 Unterzeichnern gehören neben europäischen Ländern auch Staaten wie Brasilien, Kanada, die USA, Kenia, Saudi-Arabien und China. Vor dem Gipfel hatte es Kritik an Chinas Teilnahme gegeben, da die Regierung KI einsetzt, um die Menschen im Land zu überwachen.

In der Erklärung heißt es, die Unterzeichner wollen Sicherheitsrisiken identifizieren, die für alle von Belang sind – also gesellschaftliche Auswirkungen haben. Dafür soll ein gemeinsames wissenschaftliches und evidenzbasiertes Verständnis der Risiken erarbeitet werden. Außerdem gehört zu der gemeinsamen Agenda der "Aufbau einer jeweiligen risikobasierten Politik in unseren Ländern, um die Sicherheit angesichts dieser Risiken zu gewährleisten", und weiter, dass dabei "gegebenenfalls" zusammengearbeitet wird, wobei wir "gleichzeitig anerkennen, dass unsere Ansätze je nach den nationalen Gegebenheiten und den geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen unterschiedlich sein können". Weltweite gemeinsame Richtlinien sind damit auf jeden Fall nicht ausgearbeitet worden.

Gesprochen wird auch von einer größeren Transparenz der privaten Akteure, die Pionier-KI entwickeln, für die es geeignete Bewertungsmaßstäbe und Instrumente für Sicherheitstests geben soll sowie neu geschaffene Möglichkeiten für den öffentlichen Sektor und wissenschaftliche Forschung.

"Zur Förderung dieser Agenda sind wir entschlossen, ein internationales inklusives Netzwerk wissenschaftlicher Forschung zur Sicherheit von KI-Pionieren zu unterstützen, das bestehende und neue multilaterale, plurilaterale und bilaterale Zusammenarbeit umfasst und ergänzt, auch im Rahmen bestehender internationaler Foren und anderer einschlägiger Initiativen, um die Bereitstellung der besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse für die politische Entscheidungsfindung und das öffentliche Wohl zu erleichtern", heißt es weiter. Man freue sich auf ein Treffen im kommenden Jahr.

Der von der britischen Regierung angekündigte AI Summit läuft noch bis Donnerstag. Auf dem Programm stehen weitere Gespräche, Panels und Diskussionen. Neben den Ländern nehmen auch zahlreiche Vertreter aus der Zivilgesellschaft und von KI-Unternehmen teil.

Auf dem Landsitz Bletchley Park waren im Zweiten Weltkrieg zahlreiche Verschlüsselungsexperten stationiert – darunter die Mathematiker Alan Turing und Gordon Welchman. Die "Codebreakers" arbeiteten für das britische Militär an der Entschlüsselung der feindlichen Kommunikation.

Kurz vor dem Gipfel hatten die G7 sich auf einige Richtlinien für KI geeinigt, auch US-Präsident Joe Biden hat eine Executive Order erlassen. Beides zeigt deutlich klarere Absichten bei der Regulierung von KI auf. Unternehmen wie OpenAI, aber auch Google und Co geben sich zudem selbst einige Auflagen. Damit wollen sie freilich auch erreichen, eher wenig reguliert zu werden.

(emw)