KI-Update Deep-Dive: KI und Datenschutz – Herausforderungen und Lösungsansätze
Wir klären mit Joerg Heidrich, Justiziar und Datenschutzbeauftragter von Heise Medien, was Unternehmen beim Einsatz von KI bedenken müssen.
Die rasche Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) bringt nicht nur technologische Fortschritte, sondern auch rechtliche Herausforderungen mit sich. Als Justiziar und Datenschutzbeauftragter von Heise Medien sieht Joerg Heidrich eine direkte Verbindung zwischen KI und Datenschutz: "KI betrifft personenbezogene Daten, und das ist ein Kernthema des Datenschutzes. Schon bei der Account-Erstellung geben Nutzer persönliche Informationen ein – und das ist nur der Anfang."
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat Heise Medien eine KI-Richtlinie eingeführt. "In unserer KI-Richtlinie haben wir wesentliche Elemente geregelt, einschließlich des Datenschutzes. Damit sind wir gut aufgestellt", so Heidrich. Ein wichtiger Punkt ist dabei die Whitelist mit geprüften KI-Angeboten. Diese Liste enthält Programme, deren Lizenzbedingungen mit den Unternehmensanforderungen vereinbar sind. So werden rechtliche Fallstricke vermieden und die Mitarbeiter wissen, welche Tools sie sicher verwenden können. Heidrich rät jedem Unternehmen dringend, ähnliche Richtlinien zu implementieren. "Es ist ein zweifacher Schutz: als Leitplanke für das Unternehmen und als Schutzfunktion für die Mitarbeiter."
Eine gute Leitlinie für den Einsatz von KI hat die Hamburgische Datenschutzbehörde herausgegeben. Die Liste mit 15 Punkten, die beim Einsatz von KI in Unternehmen zu beachten sind, ist klar formuliert und einfach umzusetzen. Für Heidrich ist sie ein hervorragendes Werkzeug, um KI datenschutzkonform einzusetzen.
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Das Training von KI-Systemen mit unternehmenseigenen Daten ist ein weiteres sensibles Thema. "Wenn Sie Ihre eigene KI mit Daten füttern, müssen Sie sorgfältig überlegen, welche Informationen Sie verwenden", warnt Heidrich. Insbesondere in sensiblen Bereichen wie dem Gesundheitswesen sei Vorsicht geboten.
Abschließend betont Heidrich die Bedeutung von Schulungen und einer offenen Kommunikation im Unternehmen, um alle Mitarbeiter im Umgang mit KI-Tools zu unterstützen. "Motivation und Schulung sind entscheidend. Man kann nicht erwarten, dass die Leute sich das selbst beibringen."
Das Interview mit Jörg Heidrich zeigt deutlich, dass KI ein zweischneidiges Schwert sein kann. Einerseits bietet sie Unternehmen unglaubliche Chancen, andererseits sind die rechtlichen Stolpersteine nicht zu unterschätzen. Eine sorgfältige Auseinandersetzung mit den rechtlichen Rahmenbedingungen ist daher unerlässlich für den erfolgreichen und verantwortungsvollen Einsatz von KI in der Unternehmenswelt.
(igr)
