Kampf gegen al-Shabaab: Somalia ordnet Sperre von TikTok, Telegram und 1XBet an

In Somalia wurde eine Militäroperation gegen die Terrormiliz al-Shabaab angekündigt. Kurz danach lässt das Land Telegram, TikTok und ein Wettportal sperren.

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Telegram-App

(Bild: Sergei Elagin/Shutterstock.com)

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Von
  • Martin Holland

Wegen der Verbreitung "entsetzlicher Bilder und Desinformation" hat Somalias Regierung die Blockade der Video-App TikTok, des Messengers Telegram und die Seite des Onlinewettanbieters 1XBet angeordnet. Das teilte Somalias Kommunikations- und Technologieminister Jama Hassan Khalif am Sonntag mit. Den Onlinediensten wirft er der Nachrichtenagentur Reuters zufolge die Verbreitung anstößiger Inhalte und Propaganda vor.

Der Schritt folgt demnach nur wenige Tage auf die Ankündigung der somalischen Regierung, mit einer Militäroperation gegen die islamistische Terrormiliz al-Shabaab vorgehen zu wollen. Diese nutzt demnach sowohl TikTok als auch Telegram zur Verbreitung ihrer Botschaften.

Somalias Regierung hat Internetprovider dem Bericht zufolge angewiesen, die drei Onlinedienste zu blockieren und ihnen dafür bis zum 24. August Zeit gegeben. Von den Angeboten gibt es bislang keine Reaktion. Während TikTok und Telegram immer wieder im Visier von Regierungen landen, hatte 1XBet bislang andere Probleme. Das russische Unternehmen mit Sitz auf Zypern war mehrfach bankrott und sieht sich Vorwürfen gegenüber, Gewinne in Millionenhöhe nicht ausgezahlt zu haben.

Der Dienst ist in Somalia für Wetten auf Fußballspiele beliebt. In dem Land am Horn von Afrika leben jüngsten Schätzungen zufolge etwa 13 Millionen Menschen. Weite Teile im Süden des Landes stehen unter der Kontrolle der Terrormiliz al-Shabaab, die in den nächsten fünf Monaten militärisch besiegt werden soll.

Für Telegram ist die angeordnete Sperre bereits die zweite im August. Anfang des Monats war der Messenger im Irak mehrere Tage lang blockiert. Nachdem die Verantwortlichen auf Anfragen der irakischen Behörden reagiert haben, wurde die Sperre vor einer Woche beendet. Die beliebte Video-App TikTok aus China steht derweil schon seit Monaten im Fokus von Aufsichtsbehörden und Regierungen in Europa und Nordamerika.

In den USA haben viele Bundesstaaten den Dienst von behördlichen Smartphones verbannt, über ein komplettes Verbot wird diskutiert. Auch in Frankreichs Parlament wird solch ein Verbot gefordert. Verwiesen wird dabei vor allem auf Risiken, die durch die Einflussnahme der chinesischen Regierung entstünden.

(mho)