Keine GIFs mehr über Gfycat: Snap Inc schließt die Plattform

Mit Gfycat konnte man GIFs erstellen und teilen. Inhaber der Plattform, Snap Inc., schließt die Seite zum 1. September 2023.

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(Bild: gfycat.com)

Lesezeit: 2 Min.

Lustige GIFs erstellen, neue GIFs finden, passende GIFs suchen: Über Gfycat ist all das bald nicht mehr möglich. Die Plattform wird zum 1. September dieses Jahres schließen, heißt es auf der Startseite von Gfycat.com. Alle bisherigen Nutzerinnen und Nutzer sollen ihre Inhalte entweder anderweitig sichern oder gleich löschen. Ab September würden alle Daten automatisch gelöscht und Gfycat nicht mehr erreichbar sein. Die Plattform gehört seit einigen Jahren dem Betreiber von Snapchat, Snap Inc.

Warum Gfycat geschlossen wird, bleibt offen. Es gibt keinen Blogbeitrag und auch keine Erklärung dazu. Auf der Seite steht lediglich ein Hinweis, dass der Service nicht länger fortgeführt wird. Rund herum hat sich zunächst nichts geändert, alle Listen und Funktionen finden sich zunächst noch an bekannter Stelle und funktionieren weiterhin.

Bisher bietet der Dienst auch Integrationen zu mehreren anderen Anwendungen an. Diese dürften von der Schließung freilich ebenfalls getroffen werden, dazu gehören Wordpress, Skype und Reddit. Letztere haben zuletzt für Unmut gesorgt, da die API-Preise drastisch erhöht wurden. Das dürfte auch Gfycat getroffen haben. GIFs, die auf anderen Seiten eingebunden sind, können nicht mehr angezeigt werden. Will man diese behalten, sollte man das jeweilige GIF selbst herunterladen und anderweitig wieder hochladen sowie entsprechend den Embed-Code anpassen.

Gfycat war eine der ersten Plattformen, auf denen man GIFs finden, aber vor allem auch erstellen konnte. Zu den Hochzeiten der animierten Kurzvideos gehörte die Seite zu den besonders häufig besuchten. Zu den eher unrühmlichen Stunden gehörte eine Sicherheitslücke, durch die 2018 Millionen Kontodaten erbeutet werden konnten. 2020 teilte sich die Plattform auf – ein Ü18-Bereich wurde unter neuem Namen abgespalten.

Snap Inc. übernahm Gfycat erst vergangenes Jahr. Zuvor hatte Snap ebenfalls ein Angebot für die Konkurrenzplattform Giphy abgegeben. Diese hatte Meta übernommen, allerdings kam es zum Streit mit der britischen Wettbewerbsbehörde. Diese verlangten den Verkauf von Meta, da die Übernahme Metas marktbeherrschende Stellung im Bereich Werbung ausweiten würde. Snaps Angebot lag deutlich unter dem Preis, den Meta bezahlt hatte. Meta wertete das als Argument dafür, dass GIFs gar nicht mehr so wichtig seien – und die Wettbewerbsbehörde den Verkauf deshalb gar nicht erzwingen müsse. Schlussendlich schnappte sich Snap Gfycat und Meta musste Giphy für einen Bruchteil des Kaufspreises an Shutterstock verkaufen.

(emw)